Zwölf Menschen sind bundesweit in der aktuellen Grippesaison gestorben. Zwar steigt die Zahl der Influenza-Fälle, überbewerten sollte man die Lage aber nicht, beruhigt das Robert-Koch-Institut.

Stuttgart - Grippeviren greifen in diesem Winter einige Wochen früher um sich, als in den beiden Jahren zuvor. Erste Ausbrüche in Krankenhäusern und zwölf Todesfälle seien mittlerweile gemeldet worden, sagt Susanne Glasmacher, Sprecherin des Robert-Koch-Institut (RKI).

 

Verlauf der Grippewelle bislang nicht ungewöhnlich

Labordiagnostisch bestätigt sind seit dem offiziellen Beginn der Grippewelle kurz vor Weihnachten bis Anfang Januar bundesweit rund 6 709 Influenza-Fälle. Es werden jedoch lange nicht alle gemeldet. Denn nur die wenigsten gehen bei Symptomen direkt zum Arzt, viele Erkrankungen bleiben daher unerfasst.

„Bislang ist der Verlauf der Grippewelle steigend, aber nicht ungewöhnlich“, sagt Glasmacher und warnt vor einer Überbewertung der Lage. So habe es in den vergangenen Jahren zwar schwächere Wellen gegeben, die Saison 2014/15 sei aber eine besonders schwere gewesen. Schätzungen zufolge starben damals rund 20 000 Menschen in Deutschland an der Grippe.

Ältere Menschen besonders betroffen

Dem RKI zufolge leiden derzeit meist ältere Menschen an schweren Krankheitsverläufen. So seien zehn der zwölf Todesopfer älter als 60 Jahre gewesen. Schwangere und chronisch Kranke seien besonders gefährdet, ihnen rät Glasmacher zur Impfung. In der aktuellen Saison 2016/17 hatte die Grippewelle schon Ende November und damit außergewöhnlich früh begonnen. Verteilt auf ganz Deutschland verzeichnete das RKI in Bayern und in Baden Württemberg die meisten Influenza-Fälle. Allerdings schwanken auch hier die Werte wöchentlich, den aktuellen Stand mit bundesweiter Übersicht gibt es hier.