Ein Großbrand auf dem Gelände von Bosch Thermotechnik in Wernau (Kreis Esslingen) hat am frühen Mittwochmorgen einen Schaden in Millionenhöhe verursacht. Die Feuerwehr musste Löschwasser aus dem Neckar holen.

Wernau - Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Brand am Mittwochmorgen gegen 0.30 Uhr in einer Lagerhalle mit Fertigungsmaterial für Heizgeräte auf dem Gelände von Bosch Thermotechnik ausgebrochen ist. Zur Brandursache machte der zuständige Polizeisprecher am Mittwochvormittag dagegen noch keine Angabe: „Dafür ist es momentan noch zu früh. Die Kripo war zwar schon vor Ort, um sich ein grundsätzliches Bild der Lage zu machen, aber die Kriminaltechniker können derzeit ihre Arbeit noch nicht aufnehmen, weil die Nachlöscharbeiten noch immer laufen.“ Seit 5.30 Uhr ist das Feuer unter Kontrolle, die Feuerwehr ist aber weiterhin zur Beobachtung im Einsatz.

 

Löschwasser aus dem Neckar

Gegen 0.45 Uhr waren bei Polizei und Feuerwehr die ersten Notrufe eingegangen. Als die Einsatzkräfte eingetroffen seien, habe bereits die ganze Halle gebrannt, hieß es vonseiten der Feuerwehr. Während der Löscharbeiten griff das Feuer auch auf Teile eines angrenzenden Bürogebäudes über. Um dort das Feuer unterhalb des Dachstuhls einzudämmen, schickte die Feuerwehr zur Brandbekämpfung erfolgreich mehrere Einsatztrupps mit Atemschutz ins Innere des Gebäudes. Die Fertigungseinrichtungen und die weiteren Entwicklungs- und Verwaltungsgebäude auf dem Gelände blieben unbeschädigt.

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Wegen des enormen Wasserbedarfs für die Löscharbeiten legten die Wehrleute eine knapp drei Kilometer lange Wasserversorgungsleitung vom Neckar zum Einsatzort. Die Ortsdurchfahrt von Wernau war und ist deshalb wegen Straßensperrungen stark erschwert, es kommt auch am Mittwochvormittag noch zu Verkehrsbehinderungen. Zudem könne in der Stadt Wernau in Einzelfällen die Wasserversorgung vorübergehend noch eingeschränkt sein, teilte Bosch mit.

Mehr als 120 Feuerwehrleute im Einsatz

Die Bevölkerung wurde aufgrund der starken Rauchentwicklung aufgefordert die Türen und Fenster geschlossen zu halten. Eine Gefahr für die Anwohner habe laut Bosch jedoch nicht bestanden. Auf ersten Fotos des Flammeninfernos ist zu sehen, wie eine dichte, von den Flammen erleuchtete Qualmwolke über dem Gelände aufsteigt. Neben der Feuerwehr, die mit über 40 Fahrzeugen und mehr als 120 Wehrleuten von 13 Standorten vor Ort war, unterstützte der Rettungsdienst mit acht und die Polizei mit neun Fahrzeugen und einem Polizeihubschrauber den Einsatz.

Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten leicht verletzt, weitere Personen kamen aber nicht zu Schaden, da sich laut der Polizei in den betroffenen Gebäuden bei Nacht niemand aufhalte. Zur genauen Schadenshöhe machte die Polizei noch keine konkreten Angaben. Dafür sei es noch zu früh, teilte ein Sprecher mit. Fest stehe aber bereits, dass der Schaden in die Millionen gehe.

Der Standort bleibt am Mittwoch nach Angaben eines Bosch-Unternehmssprechers geschlossen. Voraussichtlich am Donnerstag soll der Betrieb aber bereits eingeschränkt wieder aufgenommen werden.