Nach dem verheerenden Brand in der Gmünder Straße in Schorndorf sitzt ein 57-Jähriger in Untersuchungshaft. Die Ermittler gehen von Brandstiftung aus – aber was war sein Motiv?
Nach dem verheerenden Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Gmünder Straße in Schorndorf hat die Polizei nun einen Tatverdächtigen festgenommen. Wie das Polizeipräsidium Aalen mitteilt, handelt es sich um einen 57-jährigen Bewohner des betroffenen Gebäudes.
Das Feuer war am frühen Morgen des 19. Januar ausgebrochen und hatte innerhalb kurzer Zeit große Teile des Gebäudes erfasst. Die Feuerwehr war mit einem Großaufgebot im Einsatz und konnte den Brand nach mehreren Stunden unter Kontrolle bringen. Dennoch entstand ein Millionenschaden. Sieben Menschen wurden verletzt, darunter der nun Tatverdächtige selbst, der schwere Verbrennungen erlitt.
Brand offenbar vorsätzlich gelegt
Nach umfangreichen Ermittlungen stellten Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg nun offenkundig fest, dass der Brand vorsätzlich gelegt wurde. Die Spuren am Brandort deuteten auf den Einsatz von Brandbeschleunigern hin, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Stuttgart und des Polizeipräsidiums Aalen. Zudem seien bei der Polizei mehrere Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen, die zur weiteren Erhärtung des Tatverdachts führten.
Der 57-Jährige wurde nach dem Brand in eine Spezialklinik gebracht und intensivmedizinisch behandelt. Aufgrund der Beweislage beantragte die Staatsanwaltschaft Stuttgart beim Amtsgericht einen Haftbefehl wegen dringenden Tatverdachts auf schwere Brandstiftung. Am 11. Februar wurde dieser durch eine Haftrichterin eröffnet und in Vollzug gesetzt. Der Verdächtige wurde umgehend in eine Justizvollzugsanstalt überführt.
Das Motiv ist noch unklar
Die Ermittlungen dauern an, insbesondere zur Frage nach dem Motiv der mutmaßlichen Brandstiftung. Es wird geprüft, ob es persönliche oder finanzielle Hintergründe gab. Auch der durch Feuer und Löschwasser entstandene Schaden wird weiterhin bewertet. Erste Schätzungen gehen von mehreren Millionen Euro aus. Betroffene Bewohner und Geschäftsinhaber stehen vor erheblichen Herausforderungen, da zahlreiche Existenzen zerstört wurden.