Bei einer Explosion und einem Feuer in einem Wohn- und Geschäftshaus in Schorndorf gibt es sieben Verletzte. Das Ausmaß des Schadens liegt vermutlich in Millionenhöhe.

Rems-Murr: Phillip Weingand (wei)

Brandgeruch liegt über Schorndorf im Rems-Murr-Kreis. Aus einem Wohn- und Geschäftshaus an der Gmünder Straße schlägt auch zur Mittagszeit noch Rauch – nach einer Explosion am Morgen und einem folgenden Brand ist das Gebäude möglicherweise einsturzgefährdet. „Wir haben das Feuer seit etwa 10 Uhr unter Kontrolle, dennoch gehen die Löscharbeiten noch weiter und werden noch einige Stunden dauern“, erklärt Steffen Heckel, Sprecher der Feuerwehr Schorndorf.

 

Gegen 7.15 Uhr wurde die Feuerwehr alarmiert. Das Stichwort lautete „Einsturz und Explosion“. Die Rauchsäule, die über dem brennenden Gebäude hing, war selbst aus umliegenden Ortschaften noch sichtbar. „Beim Eintreffen stand das Gebäude im Vollbrand, wir haben umgehend weitere Kräfte hinzu alarmiert“, sagt Heckel. 140 Feuerwehrleute waren am Einsatz beteiligt, zudem 40 Einsatzkräfte von Rettungsdiensten und 14 Polizeibeamte. Ein Hubschrauber der Polizei war ebenso in der Luft.

Sieben Verletzte bei dem Brand in Schorndorf

In dem Gebäude befand sich unter anderem ein Café. Foto: Weingand

Nach derzeitigem Stand gab es bei dem Feuer sieben Verletzte. Teilweise musste die Feuerwehr diese aus dem brennenden Haus retten, „teilweise liefen sie unseren Einsatzkräften bereits entgegen“, so Heckel. Ob es sich bei den Verletzungen um Brandwunden, Rauchvergiftungen oder andere Blessuren handelt, stehe derzeit nicht fest. Laut Heckel ist einer der Menschen schwer, ein weiterer „mittelschwer“ und fünf weitere leicht verletzt. Sie wurden in Krankenhäuser gebracht. Ein Rettungshubschrauber war im Einsatz.

Zunächst ging angesichts der riesigen Rauchsäule eine Warnung per Katastrophen-App „Nina“ an die Anwohner heraus, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Diese wurde inzwischen zurückgenommen. Gefahrgutbetriebe scheinen sich nicht in dem betroffenen Gebäude zu befinden. Dort sind unter anderem ein Café, eine Gärtnerei und andere Betriebe untergebracht.

Die Feuerwehr hatte zunächst versucht, den Brand mit einem sogenannten Innenangriff zu bekämpfen. „Dann mussten unsere Leute sich zurückziehen, weil das Haus möglicherweise einsturzgefährdet war“, sagt Heckel. So bald wie möglich werde ein Statiker das Gebäude untersuchen, um die Standfestigkeit zu beurteilen. Von außen betrachtet sind die Schäden immens: Die Fassade und das Dach sind zu großen Teilen eingestürzt, das Gebäude scheint komplett ausgebrannt zu sein. Selbst vor dem Gebäude geparkte Fahrzeuge wurden zerstört oder beschädigt.

Nachdem die genaue Höhe des Schadens zunächst unklar war, gab die Polizei am frühen Nachmittag eine Pressemeldung heraus, in der sie diesen auf „Millionenhöhe“ schätzte. Die Ursache des Feuers beziehungsweise der Explosion ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht geklärt. Da das Gebäude beim Eintreffen der Feuerwehr bereits komplett in Flammen stand, kann Heckel noch nicht einmal sagen, in welchem Stockwerk das Feuer ausgebrochen ist. „Weil die Brandursache unklar ist, hat die Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen“, so der Sprecher. Auch die Gmünder Straße blieb für die Löscharbeiten für viele Stunden gesperrt.

In den sozialen Netzwerken tauschten Menschen aus Schorndorf Augenzeugenberichte zu dem Großbrand aus. „Ich habe es in Schorndorf-West gehört und bin über die Wucht der Explosion erschrocken“, schreibt ein Mann auf Facebook. Eine Frau meint: „Bei mir haben die Fenster gewackelt – und ich wohne in Nord-Winterbach.“ „Bei uns hat das ganze Haus vibriert“, schreibt sogar jemand aus Urbach. Andere Nutzer teilen in den lokalen Facebook-Gruppen Bilder der Rauchsäule und der Flammen.

Der OB macht sich ein Bild von der Lage

Der Schorndorfer Oberbürgermeister Bernd Hornikel war am Morgen vor Ort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Er sprach mit Betroffenen. Laut Steffen Heckel von der Feuerwehr konnten alle von ihnen bei Freunden oder Bekannten untergebracht werden. Hornikel werde mit dem Wirtschaftsförderer der Stadt auch Kontakt zu den vom Feuer obdachlos gewordenen Firmen aufnehmen, um diese zu unterstützen.