Der Anblick ist erschütternd: Valparaíso, Weltkulturerbe der Unesco, liegt in Trümmern. 15 Menschenleben hat das verheerende Feuer bisher gekostet. Die Rettungskräfte haben die Flammen jetzt im Griff.

Der Anblick ist erschütternd: Valparaíso, Weltkulturerbe der Unesco, liegt in Trümmern. 15 Menschenleben hat das verheerende Feuer bisher gekostet. Die Rettungskräfte haben die Flammen jetzt im Griff.

 

Valparaíso - Im Kampf gegen die Feuersbrunst mit 15 Todesopfern haben Einsatzkräfte die meisten Brandherde in der chilenischen Hafenstadt Valparaíso eingedämmt. Es gebe deutliche Fortschritte im Kampf gegen die Flammen, sagte der Leiter der Forstverwaltung Conaf, Aarón Cavieres. „Wir können den Brand aber noch nicht für kontrolliert erklären, denn starker Wind könnte ihn neu entfachen“, warnte er am Montagabend (Ortszeit). Zunächst müssten weitere Feuerschneisen gezogen werden. Die Brandursache ist weiter unklar.

Hoffnung macht den tausenden Helfern die Wetterprognose: Der Wind soll an diesem Mittwoch nachlassen. Es könne dennoch bis Anfang Mai dauern, den Brand völlig zu löschen, teilte die Forstverwaltung mit.

Zahl der Opfer könnte steigen

Es sei auch nicht ausgeschlossen, weitere Tote zu finden, sagte Innenminister Rodrigo Peñailillo. Nach seinen Worten hat die Feuerwalze auf den Hügeln der Pazifik-Metropole rund 2500 Wohnungen zerstört, mehr als 11.000 Menschen sind obdachlos. Insgesamt seien 1140 Hektar Land abgebrannt. Das zum Weltkulturerbe zählende Zentrum der Stadt blieb von der Katastrophe verschont.

Die Regierung rechnet damit, dass die Krise bis Donnerstag überstanden sein wird. „Wir werden alle Mittel zur Verfügung stellen, um dieser Tragödie zu begegnen“, versprach Präsidentin Michelle Bachelet in einer Fernsehansprache. Es habe sich um einen Brand nie dagewesener Dimensionen gehandelt. Aus verschiedenen Landesteilen waren Lastwagen mit Lebensmitteln und Kleidung in das Katastrophengebiet unterwegs.

Insgesamt 30 Löschflugzeuge, darunter sechs aus dem Nachbarland Argentinien, sind im Kampf gegen die Flammen im Einsatz. Rund 3000 Soldaten und Polizisten sorgen für Sicherheit und unterstützen die 1250 Feuerwehrleute in der Pazifik-Metropole.

Doch Brandstiftung?

Über den Ursprung des Brandes wird weiter gerätselt. Während der Chef des Katastrophenschutzes (Onemi), Guillermo de la Maza, Brandstiftung vermutete, schloss Innenminister Peñailillo dies aus. Nach Angaben der Polizei könnten auch zwei bei einem Kabelkontakt verbrannte Geier die Ursache sein. Der zuständige Staatsanwalt Eduardo Fernández schloss keine dieser Theorien aus. Die Ermittler prüfen, ob Brandbeschleuniger im Spiel waren.

Der Großbrand war am Samstag in der Umgebung der Stadt ausgebrochen. Wegen starken Windes von bis zu 70 Kilometern pro Stunde und der trockenen Vegetation erreichten die Flammen rasch die bewohnten Hügel Valparaísos. In Chile sind in den vergangenen 50 Jahren knapp 2,3 Millionen Hektar Land bei Bränden zerstört worden, berichtete das Nachrichtenportal Emol unter Berufung auf offiziellen Statistiken.