Beim Brand in einem Recyclingbetrieb in Waiblingen sind unter anderem Styropor und Folienverpackungen verbrannt. Am Mittwochabend hat die Feuerwehr Waiblingen die Ergebnisse von Luft-, Boden- und Wassermessungen bekanntgegeben.

Waiblingen - „Alles im grünen Bereich“ war die Botschaft bei einer Informationsveranstaltung am Mittwochabend im Foyer der vom Feuer betroffenen Firma Alba. Eingeladen hatten die Freiwillige Feuerwehr Waiblingen und die Stadt Waiblingen, angesprochen waren insbesondere Anwohner des vom Feuer betroffenen Gebiets Eisental sowie Kleingärtner aus der Nachbarschaft. Bei umfassenden Luft-, Wasser- und Bodenproben seien selbst im Nahbereich des Brandes Messwerte „weit unterhalb der Grenzwerte“ gefunden worden, versicherte Ralf Kellner, Chemiefachberater für die Feuerwehr im Rems-Murr-Kreis.

 

Keine Dioxine in der Luft

Dioxine seien keine entdeckt worden, sagte Kellner. Diese entstünden beispielsweise beim Brand von PVC, der Stoff sei aber beim hiesigen Feuer nicht vorhanden gewesen. Laut der Firma Alba lagerten in der Halle Folienverpackungen aus gewerblichen Betrieben, Styropor und PET-Flaschen. Bei der Luftmessung habe man daher die Stoffe Benzol, Styrol und Toluol nachweisen können, erläuterte Ralf Kellner, allerdings ebenfalls nur in geringer Konzentration. Neben Messungen beim Brandort seien auch Wischproben an Pflanzen auf dem Schmidener Feld genommen worden, wohin der Rauch größtenteils abgezogen war. Bei deren Untersuchung seien jedoch ebenfalls keine Gefahrenstoffe im nenneswerten Umfang zu finden gewesen.

Anwohnern, deren Fenster offen waren und die Spuren des Brandes in Form von Ablagerungen in ihrer Wohnung entdecken, rät die Feuerwehr, rasch ihre Gebäudeversicherung zu kontaktieren. Offene Lebensmittel und Hygieneartikel sollten vorsichtshalber entsorgt werden. „Einfach mit Wasser abwaschen“ war Ralf Kellners Ratschlag an Gartenbesitzer, die wissen wollten, wie sie mit ihren Erdbeeren und anderen Erzeugnissen aus dem Garten verfahren sollen. Das gleiche gelte für Autos, die mit Rußpartikeln verunreinigt seien.

Brandursache bislang unklar

Wie sich das gegen 9.30 Uhr entdeckte Feuer entzünden konnte, ist bislang nicht bekannt. Vonseiten der Firma Alba hieß es, man habe „nicht einmal eine Vermutung“. Diverse Gutachter hätten sich bereits angekündigt. Zum Glück seien weder Mitarbeiter noch Einsatzkräfte verletzt worden. Bei dem Brand waren laut Volker Damm von der Feuerwehr Waiblingen rund 170 Einsatzkräfte aktiv. Die Rauchsäule sei bis Göppingen sichtbar gewesen. Die Einsatzkräfte werden auf jeden Fall bis morgen früh den Brandort bewachen.

Der Großbrand im Video: