Bei dem Großbrand in einer Lagerhalle in Waiblingen ist ein schaden von 1,5 Millionen Euro entstanden. Die Suche nach der Ursache des Feuers dauert an.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Waiblingen - Bei dem Brand in einem Firmengebäude an der Mercedesstraße in Waiblingen-Hegnach ist am Dienstag eine Lagerhalle komplett ausgebrannt und eingestürzt. Dabei entstand ein Sachschaden von 1,5 Millionen Euro, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. In dem Lager einer Elektroinstallationsfirma war ein Feuer ausgebrochen. Das vermietete Obergeschoss war voll mit gelagerten Matratzen, im Untergeschoss befand sich das Lager der Elektrofirma. Durch den Kunststoff in den Matratzen entstand ein extrem heißes Feuer mit beißendem schwarzen Qualm, der noch in Kilometern Entfernung zu sehen war. Zwei Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Außer den Gebäuden der Firma wurden auch zwei benachbarte durch den Brand beschädigt.

 

Gegen 13 Uhr hatten zwei Angestellte der Firma das Feuer in der Lagerhalle entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Diese war schließlich mit sämtlichen sechs Waiblinger Abteilungen im Einsatz, dazu kam noch Verstärkung aus Korb, Fellbach und Backnang. Schließlich waren rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz, die bis in den Abend hinein das Feuer bekämpften. Dieses flackerte immer wieder auf. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei ist das Wohn- und Betriebsgebäude zumindest in großen Teilen nicht mehr bewohnbar. Die Lagerhalle stürzte während des Brandes ein. Nur durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr habe verhindert werden können, dass die Flammen auch die beiden anderen Gebäude weiter beschädigten.

Brennender Kunststoff erzeugt norme Hitze

Durch die enorme Hitze, die das Feuer entwickelte, zerbarsten Fensterscheiben an benachbarten Gebäuden. Auch drei Fahrzeuge, die vor der Lagerhalle abgestellt worden waren, wurden beschädigt. Durch den stinkenden Qualm wurde niemand verletzt, da zur Zeit des Brandes nahezu Windstille herrschte. Dadurch zog der Rauch beinahe komplett senkrecht ab oder in Richtung der Felder am Ortsrand.

„Es bestand keine Gefahr für die Bevölkerung“, sagte der Kreisbrandmeister Andreas Schmidt, nachdem die Feuerwehr bereits während der Brandbekämpfung Messungen in den umliegenden Gebieten vorgenommen hatte. Die Ursache für den Brand war gestern noch nicht bekannt. Spezialisten der Kriminaltechnik und Sachverständige der Versicherung sind noch mit der Spurensuche und Auswertung beschäftigt. Gestern Vormittag besichtigten sie den Brandort. Außerdem seien zahlreiche Befragungen und Vernehmungen von Angestellten der Firma und benachbarter Betriebe im Gange, teilte die Polizei gestern mit.

Zweiter schwerer Brand innerhalb weniger Wochen

In Waiblingen ist es der zweite schwere Brand innerhalb weniger Wochen. Erst am 22. Oktober hatte ein 78-jähriger Mann in seiner Wohnung an der Fronackerstraße in Waiblingen einen Brand gelegt – wohl in der Absicht, Selbstmord zu begehen. Er und seine pflegebedürftige 81-jährige Frau kamen dabei ums Leben. Durch eine Verpuffung, ausgelöst durch die Brandstiftung, zerbarsten sämtliche Fensterscheiben im ersten Stock des Mehrfamilienhauses in der Waiblinger Innenstadt. Scherben flogen bis zur anderen Straßenseite, wo sie an mehreren geparkten Autos die Scheiben durchschlugen. Der Sachschaden betrug rund 100 000 Euro