Christine Pommerer bildet auf dem Wasenhof Heilkräuterpädagogen aus. Sie sagte: Gegen nahezu jedes Wehwehchen ist mindestens ein Pflänzchen gewachsen.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Großerlach - Die Idylle am Rande der Region ist tief verschneit. Wer dieser Tage Christine Pommerer auf dem Wasenhof bei Großerlach-Trauzenbach besucht, der kann allenfalls erahnen, welchen Schatz die 50-jährige Heilkräuterpädagogin, Aromapraktikerin und Expertin für Kinderernährung hegt und pflegt. Rund um den gut 200 Jahre alten Hof am Waldrand wachsen etwa 400 verschiedene Kräuter, die momentan wegen der weißen Pracht freilich kaum zu sehen sind .

 

Am Eingang zum Hof warnt ein Schild: „Achtung, giftige Kräuter“. Doch keine Bange, die Kräuterfee Christine Pommerer kennt sich bestens aus mit ihren Pflänzchen. Unbefugte sollen halt nicht ohne Nachfrage naschen. Pommerer sagt lachend: „Gegen nahezu jedes Wehwehchen ist ein Pflänzchen gewachsen.“ Ihr über drei Jahrzehnte gesammeltes Wissen gibt sie jetzt an den Nachwuchs weiter. Christine Pommerer bildet seit ein paar Jahren Heilkräuterpädagogen aus.

In den Pfingstferien beginnt erstmals ein durchgehendes Seminar in fünf Modulen mit je vier bis fünf Tagen, jeweils in den Schulferien. Die Ausbildung endet im Sommer 2014. Aber sie ist nicht ganz billig – Kosten: 2500 Euro, verteilt auf fünf Raten. „Wir sind ein anerkannter Ausbildungsbetrieb“, erklärt Pommerer. Deshalb sei es möglich Zuschüsse zu beantragen, etwa die Bildungsprämie der Bundesregierung. Während der Ausbildung, die die Teilnehmer auch über viele Jahre verteilt absolvieren können, stehen unter anderem Botanik, Pflanzenbestimmung, Wildkräuterküche, Pädagogik und Recht auf dem strammen Programm. Die Novizen lernen, wie sie Salben, Öle und Seifen herstellen. Es geht um Haumittel wie Tee und Wickel. Bis dato hat Christine Pommerer Erzieherinnen, Lehrer, Krankenschwestern, Heilpraktiker und eine Ärztin ausgebildet. Immer wieder kämen indes auch Leute, die sich nur für den eigenen Hausgebrauch in puncto Heilpflanzen fortbilden wollten.