Wer am Wochenende am Glemseck einen oder mehrere rosa Hasen erblickt, braucht nicht an seinem Verstand zu zweifeln. Die sind wirklich da. Die Streetbunnycrew ist wieder dabei, wenn beim Glemseck 101 ab diesem Freitag die Motorradmotoren aufheulen und es unter anderem bei den Rennen über die Achtelmeile zur Sache geht. Die baden-württembergische Region des gemeinnützigen Vereins kümmert sich bei einer der europaweit größten Motorradveranstaltungen in bewährter Weise um die Helm- und Jackengarderobe. Wer also mit seinem Bike zum Glemseck kommt und Montur sowie Kopfschutz nicht mit sich herumtragen will – bei den pinken Hasen ist die Ausrüstung gut aufgehoben.
Bei den pinken Hoppelhasen ist die Ausrüstung gut aufgehoben
„Früher haben wir Bierbänke gestapelt, inzwischen haben wir richtige Regale“, berichtet Andreas Arnschek, 46 Jahre alt und Leiter der Streetbunny-Region Baden-Württemberg. Seine Stellvertreter und Stellvertreterinnen sind Nicole Wedel, Andreas Leonhardt und Michael de Clara. Seit 2015 übernehmen die Hasen beim Glemseck 101 den Job, den vor ihnen die Country Riders geleistet haben. „Die haben den Glemseck-Machern uns empfohlen“, so Arnschek. Ein paar wenige Euro kostet die Abgabe eines Helms, ebenso die einer Motorradkluft. Und natürlich steht im Zehn-auf-vier-Meter-Zelt auch eine Spendenkasse bereit. Denn die Streetbunnys sind gemeinnützig, sammeln stets Geld und übergeben dies an Organisationen, die es gebrauchen können. Nicht zuletzt lautet einer ihrer Leitsprüche: „Warum wir es tun? Zwei Räder bewegen unsere Seele – zwei Löffel die der Kinder. Darum!“
Zwölf Regionen haben die pinken Bunnys deutschlandweit. 2013 wurde der Verein offiziell in Franken gegründet, bereits zuvor gab’s den Namen Streetbunnycrew. Bunnys – also Biker, die in pinken Hasenkostümen unterwegs sind – gibt es mittlerweile um die 400, von ihnen sind etwa 150 im Verein organisiert. Und noch einmal zur Spendenbereitschaft der Crew: Stand April dieses Jahres hat man seit Beginn der Tätigkeiten bundesweit etwa 360 000 Euro gespendet.
Das nächste Projekt der Bunnys dreht sich um zwei Seecontainer
Das nächste Projekt steht schon an, allerdings hat das diesmal nicht direkt etwas mit Spenden zu tun. Die Streetbunnys haben zwei riesige, ausrangierte Seecontainer aufgetan – und suchen nun einen Platz dafür. Um genau zu sein, sollte die Fläche etwa 14 auf sieben Meter messen, die Häschen könnten es auch pachten. Nur: In der Leonberger Umgebung müsste es sein. Denn die Container sollen im Laufe der Zeit in den Vereinsfarben Schwarz und Pink lackiert werden und irgendwann beim Glemseck 101 das Garderobenzelt ersetzen. „Vielleicht könnte man daraus ja auch so was wie eine Vereinsunterkunft bauen“, spinnt Andreas Arnschek den Containerfaden weiter. Die Suche nach einem Standort sei jedenfalls eine echte Herausforderung.
Eine Herausforderung werden, wie in jedem Jahr, auch die Straßensperrungen und Verkehrseinschränkungen, die eine Veranstaltung wie das Glemseck 101 mit sich bringt. Von diesem Freitag, 6 Uhr, bis Sonntag, 23.59 Uhr, ist laut Stadtverwaltung die Mahdentalstraße zwischen der Autobahn-Anschlussstelle Leonberg-Ost und Krummbachtal gesperrt. Die Zufahrt zur Straße Im Mahdental und zum Krummbachtal aus Richtung Stuttgart kommend ist während der Veranstaltung weiterhin möglich.
Auch der öffentliche Nahverkehr muss umgeleitet werden
Auch der öffentliche Nahverkehr ist betroffen: Die Linie 92 wird an diesem Freitag ab Betriebsbeginn bis Betriebsschluss am Sonntag in beiden Richtungen über die Neue Ramtelstraße, Stuttgarter Straße und das Krummbachtal umgeleitet. Die Umleitung gilt analog für die entgegengesetzte Richtung. Zwischen Leonberg und Glemseck entfallen die Haltestellen Leonberger Dreieck, Schumisberg, Rappenhof und Glemseck jeweils in beiden Richtungen. Fahrgäste werden gebeten, die Haltestelle Göppinger Straße zu nutzen. Zwischen Glemseck und Stuttgart entfallen in beiden Fahrtrichtungen die Haltestellen Krummbachtal. Ersatzhaltestellen werden auf Höhe des Abzweigs zum Krummbachtal eingerichtet.