Die Vorbereitungen auf das Großevent im Frühjahr in Marbach am Neckar laufen. Die Besucher dürfen sich dabei unter anderem auf eine Neuheit freuen.
Kaum eine andere Veranstaltung dürfte so viele Besucher in die Marbacher Innenstadt spülen und damit für Leben im Herzen der City sorgen wie das 18.-Jahrhundert-Fest. Das Problem ist nur: die letzte Ausgabe liegt schon acht Jahre zurück. Eigentlich soll das Gewandeten-Spektakel alle vier Jahre über die Bühne gehen. 2020 machte aber die Corona-Krise einen Strich durch die Rechnung, heuer die Sanierung der Fußgängerzone und der Umstand, dass viel Personal im Rathaus durch die Kommunalwahlen anderweitig eingespannt war. Doch 2025 soll es endlich wieder so weit sein.
Am ersten Maiwochenende kann man in Marbach eine Art Zeitreise in das Jahrhundert unternehmen, in dem mit Friedrich Schiller und dem Wissenschaftler Tobias Mayer die bekanntesten Söhne der Stadt gewirkt haben. „Wir sind schon tief in den Vorbereitungen drin. Wir versuchen, die ganze Stadt ins Boot zu holen“, sagt Projektleiter Heiko Kusiek. „Weitere Mitstreiter sind aber willkommen. Wir suchen zudem noch historische Gerätschaften wie Leiterwagen, Weinfässer oder Milchkannen, die wir in der Fußgängerzone ausstellen könnten“, fügt er hinzu.
Vorstellen kann man sich das Event wie einen Mittelaltermarkt, nur dass der Anknüpfungspunkt eben das 18. Jahrhundert ist. Daran wird sich in Sachen Kleidung oder Handwerkskünste orientiert. „Wir haben beispielsweise keine Schwertverkäufer bei uns“, erklärt Heiko Kusiek. Dafür werden unter anderem eine historische Schmiede, ein Tuchweber und ein Buchbinder in der Marbacher Altstadt zu Gast sein. Gewürzt wird das bunte Treiben mit Auftritten des Handwerkerchors Marbach, des Teatro Veneziano Ludwigsburg, einer Feuershow, einem Magier und vielen anderen Programmpunkten.
Zeltlager auf der Schillerhöhe
Darüber hinaus wartet die anstehende Auflage des Fests, zu der die Veranstalter insgesamt rund 10 000 Besucher erwarten, mit einer Premiere auf. „Neu ist, dass es schon vor dem Wochenende am 3. und 4. Mai am 1. Mai mit einem Lagerleben auf der Schillerhöhe losgeht“, berichtet Heiko Kusiek. Soldatendarsteller, Handwerker, Feuerschlucker und Co. werden in der Parkanlage ihre Zelte aufschlagen, darin nächtigen und sich auch selbst versorgen. „Es gibt viele Menschen, die das hobbymäßig betreiben und zu diesem Anlass nach Marbach reisen werden. Es sind aber auch Frauen und Männer dabei, die hier wohnen“, erklärt der Projektleiter. Die bunt zusammengewürfelte Gemeinschaft wird die Schillerhöhe bis zum Ende des Fests am Sonntag, 4 Mai, zu ihrem Zuhause machen – und am Samstag, 3. Mai, zusammen im Rahmen eines Umzugs hinunter in die Altstadt marschieren.
Eine weitere Prozession sei für den Abschlusstag geplant, sagt Heiko Kusiek. Dieses Mal werde sich ein Tross aus Gewandeten von der Alexanderkirche hinauf in die Altstadt in Bewegung setzen. „In dem Bereich bei der Alexanderkirche hat im 18. Jahrhundert der Maienmarkt stattgefunden. Das war der Anknüpfungspunkt für das Fest“, erklärt Kusiek, der ankündigt, dass die Bürgerschaft am 18. November über die Rahmenbedingungen des Fests informiert werde. Schließlich lasse sich das Ganze auch nicht ohne die eine oder andere verkehrliche Einschränkung durchführen.