Schwenk nach Degerloch. Erinnerungen werden wach, wenn die 13 Geschwister der Großfamilie Dieter über die Weihnachtszeit während ihrer Kindheit und Jugend sprechen. „Es war immer wunderschön“, schwelgt die 1951 geborene Christa in Erinnerungen und verrät: „Für uns Kinder war vor allem Heiligabend sehr aufregend, denn wir durften den ganzen Tag nicht ins Wohnzimmer, wo der Weihnachtsbaum stand. Den hat unsere Mutter morgens immer geschmückt.“ Erst abends, nach dem Essen, Singen und Vorlesen der biblischen Weihnachtsgeschichte wurde die Tür der guten Stube geöffnet, und die Kinderaugen begannen beim Anblick des Christbaums zu leuchten, weiß die Nummer zehn der zwischen 1935 und 1962 geborenen Dieter-Geschwister, die alle noch leben. Mehrmals im Jahr treffen sie sich, „allerdings nicht zu Weihnachten“, sagt Dorothee, die Jüngste. Aus gutem Grund: Fast alle haben selbst Familie. „Wenn wir nur den engsten Familienkreis zählen, dann sind wir 85“, sagt Elsbeth, Nummer drei der Kinderschar.

 

Der Kleinste hat immer die Triangel gespielt

Bei ihnen war immer viel los, berichten die Brüder und Schwestern, die sich vor allem gern ans gemeinsame Musizieren und Singen unterm Weihnachtsbaum erinnern – mit Klavier, Geigen und Flöten. „Der Kleinste hat immer die Triangel bekommen“, erzählt Klaus, der 1958 das Licht der Welt erblickte. Auch die Heiligabend-Tradition, „Kartoffelsalat und Saiten“ zu essen, bevor die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vorgelesen wurde und dann die Bescherung kam, ist allen gut im Gedächtnis geblieben. Die Würstchen wurden dabei in einer „Porzellandose, die wie geflochten aussah“ gereicht, erzählt Dorothee. Auf deren Deckel prangte ein „rotes Saitenwürstchen“, weiß die heute 70-jährige Ruth. „Und sie wurde nur an Heiligabend verwendet“, sagt die 1943 geborene Margret.

Puppenstuben im Esszimmer

Gut im Gedächtnis sind den Geschwistern die damals im Esszimmer aufgebauten Puppenstuben sowie die Eisenbahn im Keller. Sie standen nur in der Weihnachtszeit zum Spielen zur Verfügung. Begeistert berichten die Schwestern von den Puppenstuben, die immer von der Mutter „neu tapeziert und eingerichtet“ wurden. Die Puppen erhielten zudem ein neues Outfit. „Unsere Mutter hat sie immer zu Weihnachten neu bestrickt“, sagt die 1936 geborene Hannelore. Begeisterung lösten stets auch die Bücher und anderen Geschenke aus. Ebenso die gut gefüllten Gutsle-Dosen – und eine Orange.

Das Papier, in dem die Eltern die Geschenke verpackten, wurde meist über Jahre wiederverwendet. Nach Jahren standen oft so viele Namen auf dem Papier, dass die Geschenke bei der Bescherung nicht immer im ersten Anlauf den richtigen Empfänger erreichten. Die Bescherung zog sich zudem lange hin, denn „alle mussten immer warten, bis der jeweils Beschenkte sein Päckchen ausgepackt hatte“, erinnert sich Ruth. Dann kam der nächste an die Reihe.

Jung mussten Schuhe putzen, Mädchen beim Kochen helfen

Die Jungs waren an Heiligabend vor dem Kirchgang übrigens zum Schuhputz verpflichtet. Die Mädchen halfen der Mutter beim Kochen. Für alle Kinder gab es dann an Heiligabend noch ein unumstößliches Ritual: Sie mussten in die Wanne. Teils waren mehrere Kinder gleichzeitig im Wasser, „und nicht bei jedem Badegang wurde es gewechselt“, so Hartmut schmunzelnd.

„Vor allem die letzten Tage vor Weihnachten sind bei uns der Supergau“, sagt der Vater. Logistisch müsse viel gemeistert werden: vom Einkauf für die Feiertage bis hin zum Verpacken der Geschenke. Für die Kinder gebe es teils besondere Geschenke, „sie bekommen aber oft auch was Nützliches, wie einen Schlafanzug oder einen Schal“, so Elisabeth Jooß. Neue Anziehsachen kämen bei ihren Kindern gut an, „weil sie ja oft die Sachen der älteren Geschwister auftragen“.

Die 13 Geschwister aus Degerloch erinnern sich gern an Weihnachten

Schwenk nach Degerloch. Erinnerungen werden wach, wenn die 13 Geschwister der Großfamilie Dieter über die Weihnachtszeit während ihrer Kindheit und Jugend sprechen. „Es war immer wunderschön“, schwelgt die 1951 geborene Christa in Erinnerungen und verrät: „Für uns Kinder war vor allem Heiligabend sehr aufregend, denn wir durften den ganzen Tag nicht ins Wohnzimmer, wo der Weihnachtsbaum stand. Den hat unsere Mutter morgens immer geschmückt.“ Erst abends, nach dem Essen, Singen und Vorlesen der biblischen Weihnachtsgeschichte wurde die Tür der guten Stube geöffnet, und die Kinderaugen begannen beim Anblick des Christbaums zu leuchten, weiß die Nummer zehn der zwischen 1935 und 1962 geborenen Dieter-Geschwister, die alle noch leben. Mehrmals im Jahr treffen sie sich, „allerdings nicht zu Weihnachten“, sagt Dorothee, die Jüngste. Aus gutem Grund: Fast alle haben selbst Familie. „Wenn wir nur den engsten Familienkreis zählen, dann sind wir 85“, sagt Elsbeth, Nummer drei der Kinderschar.

Der Kleinste hat immer die Triangel gespielt

Bei ihnen war immer viel los, berichten die Brüder und Schwestern, die sich vor allem gern ans gemeinsame Musizieren und Singen unterm Weihnachtsbaum erinnern – mit Klavier, Geigen und Flöten. „Der Kleinste hat immer die Triangel bekommen“, erzählt Klaus, der 1958 das Licht der Welt erblickte. Auch die Heiligabend-Tradition, „Kartoffelsalat und Saiten“ zu essen, bevor die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel vorgelesen wurde und dann die Bescherung kam, ist allen gut im Gedächtnis geblieben. Die Würstchen wurden dabei in einer „Porzellandose, die wie geflochten aussah“ gereicht, erzählt Dorothee. Auf deren Deckel prangte ein „rotes Saitenwürstchen“, weiß die heute 70-jährige Ruth. „Und sie wurde nur an Heiligabend verwendet“, sagt die 1943 geborene Margret.

Puppenstuben im Esszimmer

Gut im Gedächtnis sind den Geschwistern die damals im Esszimmer aufgebauten Puppenstuben sowie die Eisenbahn im Keller. Sie standen nur in der Weihnachtszeit zum Spielen zur Verfügung. Begeistert berichten die Schwestern von den Puppenstuben, die immer von der Mutter „neu tapeziert und eingerichtet“ wurden. Die Puppen erhielten zudem ein neues Outfit. „Unsere Mutter hat sie immer zu Weihnachten neu bestrickt“, sagt die 1936 geborene Hannelore. Begeisterung lösten stets auch die Bücher und anderen Geschenke aus. Ebenso die gut gefüllten Gutsle-Dosen – und eine Orange.

Das Papier, in dem die Eltern die Geschenke verpackten, wurde meist über Jahre wiederverwendet. Nach Jahren standen oft so viele Namen auf dem Papier, dass die Geschenke bei der Bescherung nicht immer im ersten Anlauf den richtigen Empfänger erreichten. Die Bescherung zog sich zudem lange hin, denn „alle mussten immer warten, bis der jeweils Beschenkte sein Päckchen ausgepackt hatte“, erinnert sich Ruth. Dann kam der nächste an die Reihe.

Jung mussten Schuhe putzen, Mädchen beim Kochen helfen

Die Jungs waren an Heiligabend vor dem Kirchgang übrigens zum Schuhputz verpflichtet. Die Mädchen halfen der Mutter beim Kochen. Für alle Kinder gab es dann an Heiligabend noch ein unumstößliches Ritual: Sie mussten in die Wanne. Teils waren mehrere Kinder gleichzeitig im Wasser, „und nicht bei jedem Badegang wurde es gewechselt“, so Hartmut schmunzelnd.