Die LBBW-Immobiliengesellschaft hat ihre ursprünglichen Pläne für eine komplette Neugestaltung des Gebäudekomplexes Königstraße 1 bis 3 verworfen. Das gefällt nicht allen, jetzt melden sich altbekannte Kritiker zu Wort.

Stuttgart - Zum wiederholten Mal übt der Verein Aufbruch Stuttgart harsche Kritik daran, dass die LBBW-Immobiliengesellschaft ihre Pläne für das ihr gehörende Marstall-Areal an der unteren Königstraße revidiert hat. Der ursprünglich vorgesehene Abriss und Neubau des Gebäudekomplexes Königstraße 1 bis 3 stehen nicht mehr zur Debatte, stattdessen wird der Bestand saniert und teilweise rückgebaut. Der Verein, der nach dem Rückzug der bisherigen Führungsspitze um Wieland Backes und Arno Lederer kommissarisch von Thomas Rossmann geführt wird, spricht in einer Pressemitteilung von einer „mittelmäßigen Planung“ und ruft Stadt und Eigentümer zur Umkehr auf.

 

Aufbruch Stuttgart: Ökonomische Verwertung zum Nachteil der Stadt

Durch die abgespeckten Pläne entstehe für das Stuttgarter Stadtbild an dieser wichtigen Stelle langfristig ein erheblicher Schaden, meint der Verein: „Wir dürfen es nicht zulassen, dass sich der öffentliche Raum durch das Primat einer möglichst ökonomischen Verwertung zum Nachteil für eine lebenswerte Innenstadt verändert.“

Hybridbau war vom Bürgerforum zur Opernsanierung verworfen worden

Der Aufbruch Stuttgart hatte sich bereits unter der Ägide von Backes und Lederer für einen Hybridbau an der unteren Königstraße starkgemacht, der zunächst als Interimsoper und später als Konzerthaus genutzt werden sollte. Diese Idee stieß allerdingsauf Skepsisund war zuletzt auch im vom Land ausgerichteten Bürgerforum zum Thema Opernsanierung als nicht realisierbar verworfen worden. Dass nun von der LBBW lediglich 3000 von insgesamt 20 000 Quadratmetern Fläche für eine kulturelle Nutzung vorgesehen seien, zeige, wie wenig Bedeutung der Kultur zugebilligt werde, so der Verein. Er ruft die Stuttgarter dazu auf, sich „diesen Ausverkauf nicht gefallen zu lassen“.