Ursprünglich sollten auf dem früheren Georgii-Kobold-Areal in Leinfelden in diesem Sommer die Bauarbeiten für das MACS Resort beginnen. Es soll unter anderem ein Hotel, Büros und ein Fit- und Wellnessanlage beherbergen. Doch eine Wasserblase im Untergrund verzögert die Planung.

Leinfelden - Im Dezember 2011 hat ein 200-Millionen-Euro-Projekt in einer Bar im Stuttgarter Hauptbahnhof das Licht der Öffentlichkeit erblickt. „MACS Resort Stuttgart“ heißt der Komplex, der auf dem früheren Georgii-Kobold-Areal am Fasanenweg in Unteraichen entstehen soll. Die Abkürzung steht für Messe Airport Center Stuttgart.

 

Vorgestellt wurde ein aus vier Gebäuderiegeln bestehender Komplex mit 100 000 Quadratmeter Fläche. Darin unterbringen wollen die Projektentwickler ein Luxushotel, Büroflächen, eine Fit- und Wellnessanlage und ein sogenanntes Medical Center mit Ärzten. Als Baubeginn nannte die in Echterdingen ansässige federführende Immfos Group seinerzeit den Sommer 2012. Baumaschinen sind jedoch noch nicht angerückt. Das Projekt verzögert sich.

„Kein Gesprächsbedarf“

Leinfelden-Echterdingens Baubürgermeister Frank Otte sagt auf Anfrage, es habe seit der Projekt-Vorstellung im Dezember „keinen großen Termin, auf dem die Dinge weitergeführt wurden“, zwischen der Stadt und dem Projektentwickler gegeben. Erwin Stückle, Mitglied der Immfos-Geschäftsführung, sagt, dass es „keinen Gesprächsbedarf gegeben“ habe. Laut Hans Sedlak, dem Leiter des städtischen Baurechtsamts, ist noch kein Bauantrag eingegangen und es sei seines Wissens für die nächste Zeit keiner angekündigt worden.

Stückle erläutert auf Anfrage die Gründe für die Verzögerung: „Aus bautechnischer Sicht muss das Projekt mehr aus dem Boden heraus gebaut werden.“ Sogenannte Wasserblasen im Boden des Areals hätten zu der Verzögerung geführt. Denn es sei ein Sicherheitsabstand einzuhalten. Wegen der Höhenbegrenzung im Flughafenumfeld habe das Gebäude „an Höhe verloren“ und werde nun ein Stockwerk niedriger gebaut. Stückle stellt aber klar: „Es ist alles im grünen Bereich.“ Eine Verzögerung sei bei einem solch großen Projekt nichts Ungewöhnliches. „Wir sind ein paar Wochen hinterher. Ich mache mir da nicht so viele Sorgen“, sagt Stückle. Die Vorvermietungsquote sei seit Dezember von 80 auf mehr als 90 Prozent gestiegen.

Mehr Büros als ursprünglich geplant

Bei der Flächenverteilung gebe es allerdings eine Verschiebung, so Stückle. Die Büros im künftigen MACS-Resort seien stärker gefragt als ursprünglich angenommen. Vor allem Flächen ab 1000 Quadratmetern seien für Firmen schwer zu bekommen. Die biete das MACS nun an, sagt Stückle. Der Medicalbereich werde im Gegenzug kleiner ausfallen.

„Wir arbeiten intensiv am Bauantrag“, sagt der Immfos-Repräsentant. Man wolle ihn so schnell wie möglich bei der Stadt einreichen. Stückle rechnet damit, dass das MACS Resort Anfang 2015 eröffnet wird. Aus Sicht der Pächter sei die Verzögerung bisher kein Problem, sagt er. Die im Dezember präsentierten Ankermieter seien weiterhin im Boot. „Wir ziehen das Projekt wie geplant durch.“ Marek Riegger, der Geschäftsführende Gesellschafter des Hotelbetreibers RIMC International (Hamburg), bestätigt, dass das Projekt kommen wird. Seine Firma wolle das Hotel im MACS Resort führen. Unter welchem Namen, sei derzeit noch unklar. Für welche von drei zur Auswahl stehenden Hotelketten sich RIMC entscheide, werde erst bekannt gegeben, wenn der Bauantrag gestellt sei.

Hotelbetreiber lobt Zusammenarbeit

Die Bauverzögerung ist laut Riegger kein Problem, sie liege noch im Rahmen der Kulanzzeit. Mit der Einschätzung des Baubeginns tut sich Riegger etwas schwer, sagt aber schließlich: „Die derzeitige Planung geht davon aus, dass der Baubeginn noch in diesem Jahr sein wird“, sagt er. Die Zusammenarbeit mit Stückle lobt er ausdrücklich: „Die Partnerschaft ist prima. Ich habe selten einen Projektentwickler erlebt, der so transparent ist.“

Stückle sagt, er rechne mit einem Baubeginn Anfang 2013. Vom zweiten im Dezember präsentierten Ankermieter, der Meridian Spa GmbH, die eine Wellnesslandschaft betreiben will, war keine Stellungnahme zu erhalten.