In Stuttgart lebende Türken haben auf Kundgebungen und Mahnwachen ihrer bei dem Grubenunglück getöteten Landsleute gedacht. Dabei wurde Präsident Recep Erdogan kritisiert.

Stuttgart - Mit einer Schweigeminute haben in Stuttgart lebende Türken um die mehr als 280 toten Bergarbeiter des Grubenunglücks im Westen der Türkei getrauert. Im Anschluss an das Gedenken am Freitag um 17.30 Uhr auf dem Marktplatz fand eine Demonstration statt. An der Veranstaltung beteiligten sich bis zu 100 Teilnehmer. Es gab nach Polizeiangaben keine besonderen Vorkommnisse. Am Abend fand eine weitere Kundgebung statt. Daneben gibt es täglich eine Mahnwache in den Abendstunden an der Ecke Marstallstraße/Königstraße.

 

Bereits am Donnerstagabend hatten rund 350 Menschen türkischer Herkunft auf die schwierige Lage in ihrem Heimatland hingewiesen und die Haltung des türkischen Ministerpräsidenten Recep Erdogan kritisiert. Die Demonstranten zogen vom Schlossplatz zum türkischen Generalkonsulat. Zwar sei es bei der spontanen Aktion der türkischen Jugend zu einigen Staus gekommen, sagte ein Polizeisprecher, größere Zwischenfälle habe es jedoch nicht gegeben. Grund für erhöhte Sicherheitsvorkehrungen sehen die Ordnungshüter nicht. Die Zahl türkischer Demonstrationen habe nicht zugenommen, und die Kundgebungen seien zumeist friedlich verlaufen, sagte eine Polizeisprecher.