Die Idee, in der östlichen Altstadt ein Gründerzentrum zu etablieren, hat viel Charme. Allerdings muss die Stadt in Vorleistung gehen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Wer zurzeit durch die Küferstraße schlendert, weiß: Die einst schönste Esslinger Einkaufsstraße hat wegen der rasanten Entwicklung rund um den Bahnhof ein großes Problem. Lange vorbei sind die Zeiten, in denen ein bunter Strauß eigentümergeführter Geschäfte mit attraktiven Spezialthemen die Besucher angelockt hat. Aber nicht nur wegen der Leerstände und mancher Schmuddelecke hat die Idee des Esslinger Wirtschaftsförderers Marc Grün sehr viel Charme, die etwas ins Abseits geratene Fußgängerzone in der östlichen Altstadt in eine Gründermeile zu verwandeln.

 

So ist es eine absolut spannende Vorstellung, die Läden quasi als Schaufenster zu nutzen, um die Innovationskraft der Gründer ins Bewusstsein der Bürgerschaft zu rücken. Wenn man dann noch die räumliche Nähe zur Hochschule hinzunimmt und deren Bereitschaft, den Gründern ihre Labore zu öffnen, wird das wahre Potenzial des Vorstoßes deutlich.

Das Ganze ist natürlich nicht kostenlos zu haben. Damit ein solch innovativer Ansatz, der dem Charakter des Quartiers mit seinen Studentenkneipen durchaus gerecht wird, verwirklicht werden kann, muss die Stadt zunächst in Vorleistung gehen. Es wird nicht reichen, mit den Vermietern zu reden, um sie dazu zu bewegen, ihre Vorstellungen zu reduzieren. Vielmehr muss die Stadt selber Flächen anmieten, um diese dann jungen Unternehmern zur Verfügung stellen zu können. Es ist zu hoffen, dass die Gemeinderäte ihrer anfänglichen Zustimmung Taten folgen lassen.