Sieben Studenten und Allumni der Vaihinger Hochschule der Medien gaben bei der Veranstaltung „business unplugged“ Einblicke in ihr Arbeitsleben als Jungunternehmer.

Vaihingen - Arbeitsbeginn ist um 14 Uhr, im Büro tragen alle Hausschuhe, und programmiert wird erst nach dem gemeinsamen Kochen. Diese Einblicke in ihr Arbeitsleben gaben sieben Jungunternehmer bei der Veranstaltung „business unplugged“ in der Vaihinger Hochschule der Medien. Die Gründer berichteten dabei am vergangenen Freitag im Hörsaal der Hochschule vor rund 30 Studenten, wie es ist, ein eigenes Unternehmen zu gründen und zu leiten. Alle sieben Jungunternehmer sind Studenten oder Alumni der Hochschule. Sie stellten ihre Unternehmen Kniff Projektagentur, Deine Straße, VirtualQ und Filestage vor. Die beiden letzten Unternehmen haben ihren Sitz in Vaihingen, genauer gesagt an der Nobelstraße 5 und 15, gegenüber der Hochschule.

 

Trotz flexibler Arbeitszeiten und angenehmer Arbeitsatmosphäre seien Start-ups vor allem harte Arbeit, so das Credo der Jungunternehmer. „Eine gute Idee haben viele, aber für die Umsetzung müsst ihr jeden Tag euren inneren Schweinehund überwinden und Disziplin zeigen“, sagte Maël Frize, Mitgründer des Vaihinger Unternehmens Filestage.

Die Veranstaltung hatte das Start-up-Center, das Gründerzentrum der Hochschule, organisiert. „Wir beraten Studenten oder Alumni kostenlos, wenn sie eine Geschäftsidee haben, und begleiten sie bei der Gründung“, sagte Magdalena Weinle, Mitarbeiterin des Gründerzentrums. Seit 2010 hat die Abteilung der Hochschule rund 50 Unternehmen bei der Gründung begleitet. „Die meisten davon, an die 40, sind nach wie vor am Markt“, sagte die Mitarbeiterin Maria Bertele.

Das Gründerzentrum bot ein einwöchiges Seminar zur Existenzgründung an, deren Abschluss die „business unplugged“ bildete. Das Seminar war ausgebucht. „Das freut uns, denn vielen Studenten ist die Möglichkeit der Existenzgründung nicht bewusst“, so Weinle. Die große Mehrheit wolle lieber einen Job bei einem Unternehmen.

Das Gründerzentrum hatte auch die sieben Jungunternehmer unterstützt, die bei der Veranstaltung ihre Unternehmen vorstellten. „Finde ein Problem, dass Unternehmen täglich haben, und löse es“, lautete Maël Frizes Tipp für die Studenten. Sein Unternehmen Filestage bietet ein Programm an, mit dem Firmen unkompliziert ihre Rückmeldung zu Videoproduktionen geben können. Außerdem vorgestellt wurde Virtual Q. Das Unternehmen hat ein Programm entwickelt, bei dem Anrufer bei Kundendiensten nicht mehr in der Warteschleife bleiben müssten. Sie werden einfach zurückgerufen. Das Jungunternehmen Kniff Projektagentur ist eines der wenigen, die nicht mit einer Software Geld verdienen. Sie drehen Videos.

Beim Vortrag stach das Unternehmen Deine Straße heraus, das vier Frauen gegründet haben. „Dass Frauen gründen ist leider eine Seltenheit“, sagte Weinle vom Gründerzentrum. Deine Straße soll es Stuttgartern ermöglichen, einfach in Kontakt mit ihren Nachbarn zu treten und sich zum Beispiel eine Bohrmaschine auszuleihen. Die Gründerinnen haben nicht vor, damit Geld zu verdienen. „Es ist eher eine Herzensangelegenheit“ , sagt die 26-jährige Corinna Groß. Das Programm soll im Sommer im Bezirk Stuttgart-Süd starten.