Die Grünen wollen beim Wohnungsbau nicht mehr alles dem Markt überlassen. Das ist gut so, kommentiert Maria Wetzel.

Stuttgart - Bezahlbare Wohnungen seien schon immer ihr Thema gewesen, erklärten die Landesvorsitzenden beim Parteitag und verwiesen darauf, dass die Wohnbauförderung seit ihrem Regierungsantritt 2011 deutlich angestiegen ist. Das ist richtig, aber nur ein Teil der Geschichte. Der andere ist, dass die Grünen große Fehler gemacht haben – etwa beim Verkauf der LBBW-Wohnungen 2012 an einen privaten Investor. Wohin das führte, lässt sich derzeit in Stuttgart, Konstanz und vielen anderen Städten besichtigen. Viele Mieter der einst über 20 000 landeseigenen Wohnungen fürchten um ihr Zuhause.

 

Denkzettel für OB

An die Auflagen, die beim Verkauf gemacht wurden, fühlt sich der heutige Eigentümer kaum gebunden – dieser plant Modernisierungen, die die Mieten nach oben treiben. In Freiburg haben die Bürger vor einigen Monaten ihren grünen Oberbürgermeister abgewählt – möglicherweise auch, weil er in frühen Jahren städtische Wohnungen verkaufen wollte, um die städtische Kasse zu füllen. Dass die Landesgrünen nun die Spekulationen auf dem Immobilienmarkt eindämmen wollen, könnte sich bei den Kommunalwahlen für ihre Kandidaten auszahlen.

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