Sein Nachfolger scheint alles richtig zu machen, schaut man sich die Umfragewerte an.
Winfried Kretschmann versteht es, Politik durch Symbole zu ersetzen. Ich glaube nicht, dass Stefan Mappus ein Bienenvolk im Garten der Villa Reitzenstein gezüchtet hätte. Über Herrn Kretschmann werden nette Geschichten gestreut wie die über seine Vorliebe fürs Gsälzbrot. Alles, was schiefläuft, wird hingegen bei der SPD abgeladen. Beim Streit um den ländlichen Raum, den der Finanzminister Nils Schmid vom Zaun gebrochen hat, war die Begeisterung im Staatsministerium mit Händen zu greifen, dass der kleine Nils mal wieder in ein Fettnäpfchen getreten ist. Überdies profitiert Winfried Kretschmann massiv von seiner Gegenbildlichkeit zu Stefan Mappus. Deswegen haben die Grünen ein großes Interesse, Mappus mit Hilfe des EnBW-Untersuchungsausschusses auf der Bühne zu halten.

Sie haben das Stichwort Energiewende genannt. Konkret gesprochen: Wie viele Windmühlen verträgt das Land?
Eine ganze Menge. Ich wende mich nicht gegen das Ziel, dass bis zum Jahr 2020 um die 1000 Anlagen entstehen. Nur: das wird nicht kommen. Grün-Rot hat im Planungsrecht ein Instrumentarium geschaffen, das dafür sorgt, dass die Konflikte auf die kommunale Ebene gedrückt werden. Das führt dazu, dass weitaus weniger als 1000 Windräder gebaut werden. Dann werden die Herren Kretschmann und Untersteller, der Umweltminister, auf die Kommunen zeigen und denen die Schuld zuweisen.

Die Opposition erweckt den Eindruck, als wollte sie trotz des Schülerrückgangs jede Lehrerstelle einzeln verteidigen.
Wir hätten in Zeiten des demografischen Wandels und der Haushaltskonsolidierung ebenfalls Lehrerstellen abgebaut. Aber sicher nicht 11 600.

Aber die 8000, welche bereits Schwarz-Gelb zum Kürzen vorgesehen hatte?
Ich gehe von einer Größenordnung von 5000 bis 6000 aus. Denn wir hätten unser Versprechen aus der Bildungsoffensive eingelöst, insbesondere die Senkung des Klassenteilers konsequent durchgezogen.