Lob von den Rechtspopulisten: Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat aufgrund seiner Aussagen über Flüchtlinge eine Einladung zur Mitgliedschaft in der AfD erhalten. Die Partei habe Palmer schriftlich einen Mitgliedsantrag zukommen lassen.

Stuttgart - Wegen seiner kritischen Äußerungen über Flüchtlinge hat der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer eine Einladung zur Mitgliedschaft in der AfD erhalten. Der AfD-Landtagsabgeordnete Harald Pfeiffer schickte Palmer am Montag einen offenen Brief. „Ich beglückwünsche Sie für Ihre Weitsicht und vor allem die Courage, mit der Sie AfD-Themen vertreten und kommunizieren“, schreibt Pfeiffer darin. Man habe Palmer schriftlich einen Mitgliedsantrag zukommen lassen, sagte ein Mitarbeiter von Pfeiffers Büro der dpa. Palmer war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

 

Palmer stelle sich offen gegen seine Partei, die die Probleme im Land nicht sehen würde, heißt es in dem Brief. Seine „Ausbruchsversuche“ seien aber zum Scheitern verurteilt, solange sich Palmer nicht von den Grünen löse. „Um Ihnen die Flucht in die Realität zu erleichtern übersende ich Ihnen anbei einen Mitgliedsantrag für die AfD und hoffe, Sie ergreifen die Möglichkeit, Politik für unser Land zu betreiben und Ihren Worten auch Taten folgen zu lassen.“

Der Brief Pfeiffers (Wahlkreis Böblingen) sei nicht abgestimmt gewesen und stelle eine Einzelmeinung dar, sagte der Sprecher der AfD-Landtagsfraktion.

Der Grünen-Politiker Palmer steht parteiintern immer wieder in der Kritik wegen seiner Äußerungen über Flüchtlinge. Zuletzt hatte er in der Debatte um angeblich schwarzfahrende Flüchtlinge Aufsehen erregt.