Ausgerechnet im 125. Jahr ihres Bestehens muss die Karnevalsgesellschaft Möbelwagen alle Großveranstaltungen absagen. Wie Präsident Thomas Klingenberg berichtet, gibt es aber in Stuttgart „Faschingsbuden aus Anlass des Umzugs, der nicht stattfindet“.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Ganz ohne närrische Stimmung muss die City an den „tollen Tagen“ nicht auskommen. Zwar hat die Karnevalsgesellschaft Möbelwagen den traditionellen Umzug abgesagt, weil er angesichts der Corona-Auflagen wirtschaftlich nicht machbar sei – doch Schausteller werden trotzdem im Zentrum der Stadt präsent sein.

 

„Es gibt Faschingsbuden aus Anlass des Umzugs, der nicht stattfindet“, berichtet Thomas Klingenberg mit ironischem Unterton. Der Präsident der Gesellschaft Möbelwagen, die in dieser Saison den 125. Geburtstag feiert, freut sich, dass die Stadt grünes Licht dafür gegeben habe und auch keine Standgebühren verlangt. Vom „Schmutzigen Donnerstag“ (24. Februar) bis zum Faschingsdienstag werden acht Buden im Bereich des Schlossplatzes aufgebaut, die Speisen, vor allem Süßwaren, anbieten. Für Alkohol-Ausschank gab es keine Genehmigung.

„Finanziell nicht darstellbar“

„Es sind einfach zu viele Widrigkeiten, das ist finanziell nicht darstellbar.“ So erklärt Klingenberg den Grund für die Absage des Umzugs. Die Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht, schließlich sei der Verein vor 125 Jahren aus einem Straßenumzug heraus ins Leben gerufen worden. Auch die Jubiläumsshow am Karnevalssamstag (26. Februar) sowie das Guggenmonster-Konzert am Rosenmontag (28. Februar) wurden aus gleichen Gründen abgesagt.

SWR-Fernsehen sendet am Sonntag live aus Donzdorf

Dagegen findet die Schwäbische Fasnet am Sonntag statt, die der SWR um 20.15 Uhr live aus Donzdorf sendet. In dem dreistündigen Programm präsentiert der Landesverband Württembergischer Karnevalvereine unter anderem Dui do on de Sell, Elfriede Schäufele, Alois und Elsbeth Gscheidle, Micha von der Rampe, Hillus Herzdropfa , die Filstaler Speckbuaba und die Doo Wop Mädles. Im Saal wird es kein Publikum geben, sondern nur etwa 50 „geladene Gäste“.

Zu den Plänen des Möbelwagens sagt Klingenberg: „Wir müssen in diesem Jahr umdenken und wollen zu unseren Wurzeln zurückkehren.“ Es werde einige Kleinveranstaltungen für etwa 50 Personen geben. „So wie in unserer Anfangszeit.“ Damit wolle man die Tradition auch in der schwierigen Zeit aufrecht erhalten.