Erhält die Hemminger Grundschule im Herbst weniger Personal als erhofft, fällt vielleicht ein gefragtes Angebot weg.

Hemmingen - Die Hemminger Grundschule mit dem Schwerpunkt kooperatives Lernen wächst und gilt als exzellent. Platzprobleme gibt es in den nächsten Jahren keine, stattdessen aber vielleicht Personalmangel. So lässt sich der Schulbericht der vergangenen zwei Jahre zusammenfassen, den der Rektor Eberhard Kammerer und seine Stellvertreterin Konstanze Aßmann dem Verwaltungsausschuss vorgestellt haben.

 

Schülerzahlen: 249 Kinder besuchen zurzeit die Einrichtung, die jetzt nur noch Grund-, aber keine Werkrealschule mehr ist. Nach den Sommerferien werden es elf Kinder mehr sein. Und die Zahl der Kleinkinder nimmt in Hemmingen weiter zu. Laut Rektor gibt es im Herbst 2019 voraussichtlich so viele Abc-Schützen, dass der erste Jahrgang wieder vierzügig wird – mit 90 Schulanfängern. „Wir haben genug Räume“, sagt Kammerer. Ob ihm allerdings auch genügend Lehrer zur Verfügung stehen werden, weiß er nicht. Die Kommune ist für die Ausstattung der Räume – etwa mit Materialien – zuständig, für die Verteilung der Lehrer jedoch ist das Schulamt verantwortlich. Und das hat sich noch nicht dazu geäußert. Weder ist bekannt, ob eine Lehrerin, die die Schule in diesem Sommer verlässt, ersetzt wird, noch ob im übernächsten Schuljahr weitere Lehrkräfte zu erwarten sind. „Reich beschenkt werden wir mit Lehrerstunden eher nicht“, befürchtet Kammerer. Für ein gefragtes Angebot hätte das vielleicht Folgen.

Hausaufgabenbetreuung: Zu wenig Personal könnte das Aus für die Hausaufgabenbetreuung bedeuten. Das Angebot hat die Schule 2017 auf Wunsch der Eltern eingerichtet. „Das ist ein wichtiges Angebot, gerade für Kinder, deren Eltern Vollzeit arbeiten und wenig Zeit haben“, sagt Kammerer, der es als Hilfestellung versteht: Die Eltern hätten zwar keinen Anspruch darauf, dass die Lehrer die Hausaufgaben auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüfen. „Vielmehr geht es uns darum, den Schülern einen ruhigen Raum zu bieten und sicherzustellen, dass sie überhaupt Hausaufgaben machen“, sagt Kammerer. Weder die Schulsozialarbeit könne das leisten, noch der Hort. Daher nähmen einige Hortkinder das Angebot an der Schule wahr. Auch die Sprachförderung oder die Bläserklassen würden sehr gut angenommen. Für Herbst hätten sich schon rund 30 Schüler angemeldet, allerdings fehlten zehn Instrumente.

Fremdevaluation: Vor zwei Jahren hat sich die Schule einer Bewertung durch das Land unterzogen. Dabei erreichte sie 42 von 49 Qualitätsstandards – ein laut Kultusministerium „exzellentes Ergebnis“, freut sich Aßmann. Bewertet wurden Aspekte wie der Unterricht oder die Professionalität der Lehrer, zudem wurden Eltern und Schüler befragt.

Digitalisierung: Beamer und Whiteboards für Präsentationen, 20 Computer, zwölf iPads – auch von der digitalen Ausstattung schwärmen die Schulleiter. Die Tablets zum Beispiel lobt Konstanze Aßmann als „total zeitgemäß“. Noch vor den Sommerferien sollen vier Klassenzimmer mit WLAN drahtloses Internet bekommen.