Der Todesfall einer Berliner Grundschülerin wird in Berlin zum Politikum. Offenbar gab es an der Schule seit längerer Zeit massive Mobbing-Fälle. Bürgermeister Michael Müller schaltet sich nun ein.

Berlin - Nach dem Tod einer elfjährigen Berliner Grundschülerin hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) eine umfassende Aufklärung des Falls angekündigt. „Ich bin betroffen vom Tod der Schülerin“, sagte Müller dem „Tagesspiegel“ (Samstag). Die Schulverwaltung werde das genau prüfen. Die Berliner Polizei leitete ein sogenanntes Todesermittlungsverfahren ein. Nach einem Bericht des „Tagesspiegels“ soll das Mädchen einen Suizidversuch unternommen haben und später im Krankenhaus gestorben sein. Dafür gab es zunächst keine offizielle Bestätigung.

 

Eine Sprecherin der Senatsbildungsverwaltung bestätigte am Samstag auf Anfrage zwar den Todesfall, äußerte sich aber nicht näher zu den Umständen. Am vergangenen Dienstag seien Schule und Schulaufsicht von den Eltern über den Tod des Kindes informiert worden, sagte die Sprecherin. Daraufhin habe die Schule am Donnerstag einen Elternbrief verschickt und die Senatsbildungsverwaltung die Einrichtung mit Schulpsychologen für solche Notfälle unterstützt. Einen Tag später habe dann die Schulleitung mit den Eltern über Möglichkeiten der Trauer gesprochen. Am Samstagabend sollte es nach Angaben der Sprecherin eine Mahnwache an der Schule geben.

Der „Tagesspiegel“ zitierte einen Vater, wonach es seit mehr als einem Jahr „massive Mobbing-Fälle“ an der Grundschule gegeben haben soll. Erst vor drei Wochen habe sich die Gesamtelternvertretung intensiv mit dem Thema Gewalt und Mobbing beschäftigt.