In der erst drei Jahre alten Grundschule im Ostfilderner Stadtteil Ruit herrscht Verdruss über einige Mängel – vor allem, weil diese bisher nicht behoben wurden. Zum Beispiel riecht es im Lehrerzimmer modrig, und die Jalousien funktionieren nicht richtig.

Ostfildern - Wolfgang Heinzl-Stahl, der Leiter der Grundschule im Ostfilderner Stadtteil Ruit, hofft, dass die Verwaltung die Sommerferien nutzt, um einige Missstände in dem erst drei Jahre alten Gebäude zu beheben. Unter anderem rieche es im Lehrerzimmer modrig, und einige Jalousien ließen sich nicht bedienen, wodurch der Schweiß bei Schülern und Lehrern rinnt. Bis jetzt sei aber trotz mehrfacher Anfragen „nichts passiert“, moniert der Rektor, „obwohl es schon genug Gelegenheiten gegeben hätte“. Die Verwaltung verspricht, sich der Sache in den kommenden Wochen anzunehmen.

 

Marc Hemmerichs Tochter besucht die Grundschule in Ruit. Dort gibt es schon seit geraumer Zeit Klagen über diverse Mängel, „wie sie in vielen anderen Neubauten auch vorkommen“, erklärt der Vater. Doch er wirft der Stadtverwaltung vor, sich nicht um die Behebung der Missstände zu kümmern, sondern „die Sache nachdrücklich auszusitzen“.

Ein unangenehmer, modriger Geruch

Da ist zum einen ein unangenehmer, modriger Geruch im Lehrerzimmer, den auch der Schulleiter Wolfgang Heinzl-Stahl anprangert. Der Gestank rühre wohl von jenem Wasserschaden her, bei dem sich vor knapp drei Jahren – noch vor dem Einzug der Schule – rund 20 000 Liter Wasser in den Neubau ergossen und einen Schaden von 300 000 Euro verursacht hatte. Zumindest vermuten das Hemmerich und Heinzl-Stahl. Doch Michael Striebel, der Leiter des städtischen Fachbereichs Bauen und Immobilien ist da eher skeptisch. Der Wasserschaden sei seinerzeit saniert worden. Anschließende Messungen hätten nicht auf Feuchtigkeit oder die Existenz von Schimmelsporen hingedeutet. Aber die Messungen würden nochmals wiederholt, verspricht Michael Striebeck, der sich auch vorstellen kann, dass die schlechte Luft von der Teeküche oder von Essensresten im Lehrerzimmer ausgehe, weshalb dort künftig der Müll öfter entsorgt werden solle. Zudem werde die Lüftungsanlage überprüft und die Räume würden mehr mit Luft „durchspült“.

Der Rektor Wolfgang Heinzl-Stahl kennt die unbedenklichen Messwerte, „aber es stinkt trotzdem“, sagt er und fügt an: „Ich will halt, dass es nicht mehr stinkt.“ Marc Hemmerich geht sogar noch weiter. Zwar sei die Luft angeblich nicht belastet. Aber seit dem Umzug in die neue Schule seien bei den Lehrern „höhere Ausfallzeiten“ zu beklagen. Die Pädagogen würden seitens der Stadt aber mit „immer neuen Ausreden“ abgespeist. Auch die Schüler würden von den Auswirkungen diverser Mängel nicht verschont, sagt Hemmerich. Die Jalousien vor den Fenstern funktionierten nicht richtig, weshalb die Kinder bereits vormittags um 10 Uhr bei einer Raumtemperatur von 28 Grad schwitzten. Die Stadt habe sich stets darauf berufen, die zuständige Firma schicke keinen Monteur vorbei, um den Fehler zu beheben.

Der Zustand dauere schon ein Jahr lang an, moniert Hemmerich. Heinzl-Stahl bestätigt, dass eine Jalousie sogar hänge und sich weder nach oben, noch nach unten bewegen lasse. Auch hier verspricht Striebeck Abhilfe während der Ferien. Unter anderem werde die Programmierung angepasst und die Nutzer würden noch einmal im Gebrauch der Rollos geschult, „um das besser in den Griff zu kriegen“. Oftmals würden diese hochgefahren, wodurch sich das Gebäude am nächsten Vormittag aufheize.

Viel Müll auf dem Schulhof

Ein weiteres Ärgernis, das Hemmerich umtreibt, ist die Tatsache, dass der offen zugängliche Schulhof ständig als Jugendtreff diene und am Morgen darauf zugemüllt sei. Die Lehrer sammelten die Hinterlassenschaften und Scherben der feuchtfröhlichen Treffen oftmals noch vor Unterrichtsbeginn ein. Heinzl-Stahl berichtet in der Tat von „extrem vielen Zigarettenkippen“, die ständig im Hof lägen.

Michael Striebeck weiß um das Problem. Aber man wolle dennoch der bisherigen „Philosophie“ treu bleiben, die Schulhöfe in der Stadt nicht abzuschließen. Wenn dies missbraucht werde, „müssen wir uns etwas überlegen“. Beispielsweise solle der Reinigungsdienst in kürzeren Abständen seinen Dienst rund um die Schule verrichten. Aber täglich könne das nicht geleistet angeboten werden.