Weil die Container-Klassenzimmer auf dem Pausenhof noch nicht fertig sind, müssen einige Schüler nach den Sommerferien auf den Bürgersaal ausweichen. Bei allen Umständen sei das ein Glücksgriff, sagt die Rektorin.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Kaltental - Der Begriff „außerschulischer Lernort“ bekommt in Kaltental nach den Sommerferien eine ganz neue Bedeutung: Zwei dritte Klassen der Grundschule müssen übergangsweise im Bürgersaal unterrichtet werden. „Wir haben intensiv gesucht, aber in ganz Kaltental keine Alternative gefunden“, sagt die Rektorin Jutta Heisig.

 

Seit Jahren steigen die Schülerzahlen in Kaltental. Im auslaufenden Schuljahr waren etwa 190 Schüler angemeldet, im Schuljahr 2018/19 werden es 220 sein. „Das ist ein deutlicher Zuwachs für einen Zeitraum von einem Jahr“, sagt Heisig. Die Klassenstufen 1 bis 3 werden dann dreizügig geführt, lediglich die vierten Klassen bleiben vorerst zweizügig. So viele Kinder haben im Schulgebäude an der Fuchswaldstraße allerdings keinen Platz. Zwar soll die Grundschule erweitert werden, es laufen bereits erste Planungsschritte.

Auf eine erste Ausschreibung gingen keine Angebote ein

Bis der Neubau fertig ist, sollen die Schüler in zwei Container-Klassenzimmern auf dem Schulhof unterrichtet werden. Die Container sind zwar keine Ideallösung, aber die einzige Möglichkeit, die Kinder zu beschulen, bis der Erweiterungsbau fertig ist. „Sie sind eine Notwendigkeit“, sagt die Schulleiterin.

Die Container-Klassenzimmer hätten bereits nach den Sommerferien bezugsfertig sein sollen, werden es aber wohl nicht. „Auf die erste Ausschreibung des Hochbauamts für die Container gingen keine Angebote ein, daher verzögerte sich die Lieferung und Inbetriebnahme der geplanten Container“, erklärt Karin Korn, die Leiterin des Schulverwaltungsamts. Erst nach einer zweiten Ausschreibung seien verwertbare Angebote von Containerherstellern eingegangen und die Aufträge inzwischen vergeben worden. Korn rechnet damit, dass die beiden Container nach den Herbstferien bezugsfertig sind.

Der Dank geht an die Bürgerinitiative

Bis dahin müssen die Schüler der beiden dritten Klassen in den Bürgersaal ausweichen. „Wir waren sehr bemüht, eine räumlich nahe Lösung zu finden“, sagt Heisig. Ein Ausweichen auf andere Schulen sei zwar möglich, aber weder von den Lehrern noch von den Eltern gewünscht gewesen. Der Bürgersaal sei ein Glücksgriff gewesen, so Jutta Heisig. „Wir möchten der Bürgerinitiative danken. Die Gespräche zwischen unserer Schule, dem Schulverwaltungsamt und der BI sind sehr gut verlaufen. Ich denke, da ist eine gute Kooperation entstanden“, sagt die Rektorin.

Da der Bürgersaal nur etwa 450 Meter von der Grundschule entfernt ist, rechnet die Rektorin mit wenigen Schwierigkeiten für die Schüler. „Da die Räumlichkeiten eng beieinander liegen, gehe ich davon aus, dass der Standortwechsel nach einer Eingewöhnungsphase recht reibungslos ablaufen kann“, formuliert es Heisig in einem Schreiben an die Eltern der Grundschüler. Die Betreuung vor und nach dem Unterricht durch das Schülerhaus findet nach wie vor auf dem Schulgelände statt.

Ab dem Schuljahr 2018/19 wird die Grundschule Ganztagsschule

Auch beim Sportunterricht machen sich die steigenden Schülerzahlen bemerkbar. Weil die Turnhalle vormittags ständig belegt ist, müssen ab dem nächsten Schuljahr einzelne Sportstunden in den Nachmittag verlegt werden.

Vom Schuljahr 2018/19 an haben die Eltern von Erstklässlern zudem die Möglichkeit zu wählen, ob sie ihre Kinder halbtags oder ganztags in die Schule schicken möchten. Das Schülerhaus, welches heute die Betreuung am Nachmittag übernimmt, soll dann sukzessive auslaufen.

Eine langfristige Prognose der Schülerzahlen sei schwierig. „Aber in den nächsten Jahren werden die Zahlen weiter steigen“, sagt Heisig. „Ohne die Erweiterung der Grundschule geht es nicht mehr.“ Das sieht im Übrigen auch das Schulverwaltungsamt so: „Eine bauliche Erweiterung ist aufgrund der Entwicklung zur Ganztagsschule als auch aufgrund der Schülerentwicklung erforderlich. Derzeit wird mit der Schule hierfür ein Raumkonzept entwickelt“, sagt Karin Korn vom Schulverwaltungsamt. Bis ein Erweiterungsbau fertig ist, werden die Container auf dem Schulhof stehen bleiben. „Das wird eine anstrengende Zeit mit Einschränkungen für alle Beteiligten“, sagt Rektorin Heisig mit Blick auf die kommenden Jahre.