Um die Pläne, die Alb- mit der Filderschule zu verschmelzen, ist es still geworden. Was aber nicht heißt, dass die Pläne vom Tisch sind. Die Stadt wird dem Gemeinderat vorschlagen, in Degerloch nur noch eine Grundschule zu halten.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Degerloch - Es ist leise geworden um die Überlegungen, die im Jahr 2011 gehörigen Wirbel im Stadtbezirk Degerloch verursacht hatten. Damals hat die Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann der Öffentlichkeit den Schulentwicklungsplan präsentiert. Darin finden sich Handlungsempfehlungen für verschiedene Schulstandorte in der Landeshauptstadt.

 

Für die Stadt ein logischer Schritt

Eine wesentliche Veränderung betrifft Degerloch: Die Albschule soll als Standort aufgegeben und mit der Filderschule verschmolzen werden. Aus Sicht der Verwaltung ein logischer Schritt. Die Filderschule hat mehr Platz, seit sie keine Hauptschule mehr ist. Und Fritz-Leonhardt-Realschule und Wilhelms-Gymnasium – beide auf Wachstumskurs – hätten die Möglichkeiten, die Räume der Albschule zu nutzen.

Nach der ersten Welle der Entrüstung im Jahr 2011 ist es also still ums Thema geworden. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen sollte, dass die Pläne nach wie vor auf dem Tisch liegen. „Wir arbeiten daran“, sagt die Schulbürgermeisterin Susanne Eisenmann. Im Frühjahr werde die Verwaltung dem Gemeinderat empfehlen, den Standort Albschule aufzugeben. Das dürfte aus Eisenmanns Sicht „keine große Überraschung“ für die Beteiligten sein.

Keine Stellungnahme von den Schulen

Ob die Beteiligten überrascht sind oder ob sie insgeheim gehofft haben, dass sich das Thema von sich aus erledigt hat, bleibt deren Geheimnis. Die Leiterin der Albschule, Maria Hezel, will sich nicht äußern. Das Einzige, was ihr zu entlocken ist: „Die Albschule ist eine wunderbar funktionierende Grundschule mit sehr vielen Anfragen fürs neue Schuljahr“, sagt sie. Und auch ihre Kollegin von der Filderschule, Carola Frech, lehnt jedwede Stellungnahme ab. Der Elternbeirat der Albschule war bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen, und Dorit Dressel, Vorsitzende des Elternbeirats der Filderschule, hält sich ebenfalls lieber zurück. Sie sei erst seit diesem Schuljahr im Amt, weshalb „ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht habe“. Sie sagt jedoch, dass eine solche angestrebte Fusion derzeit kein Thema an der Schule sei. „Es gibt keine Informationen dazu“, sagt Dressel.

So zurückhaltend sich Eltern und Schulleitungen aktuell verhalten, so laut war ihre Kritik, als die Stadtverwaltung die Pläne vor fünf Jahren vorgestellt hatte. Zu den Kritikpunkten gehörte damals, dass die Stadt die Schulen nicht vorab informiert habe, sondern dass sie aus der Zeitung von den Überlegungen erfahren hätten. Inhaltlich bemängelten die Eltern eine Riesengrundschule mit dann rund 600 Schülern sowie längere und damit gefährlichere Schulwege für die Kleinen. „Jedenfalls sollten nicht allein Kostenerwägungen über das Wohl unserer Kinder entscheiden“, stand damals in einem Brief des Elternbeirats der Albschule.

Nichts übers Knie brechen

„Wenn es eine Veränderung gibt, ist nie jemand begeistert“, sagt Susanne Eisenmann. „Das ist menschlich.“ Doch aus Sicht der Schulbürgermeisterin gibt es keine Alternative dazu.

Ursprünglich war geplant, dass die Großgrundschule bereits im Schuljahr 2015/2016 ihren Betrieb aufnimmt. Nun geht Eisenmann von 2017/2018 aus. „Wir machen das in aller Ruhe“, sagt sie. „Wir brechen nichts übers Knie.“ Ein erstes Zeichen, in welche Richtung die Entwicklung gehe, sei, dass die Albschule inzwischen zwei- statt dreizügig und die Filderschule vier- statt dreizügig sei.