In einer Studie wird untersucht, wie die Zukunft der Sport- und Übungsstätten in Münchingen aussehen kann. Die Vereine sind zufrieden, weil ihre Forderung mit einfließt. Nötig ist gleichwohl eines: Geduld.

Korntal-Münchingen - Es gibt die Buddenberghalle von 1958 und die etwas neuere Sporthalle beim Freizeitbad. Werden sie saniert oder erweitert? Oder gibt es einen Zwillingsanbau? Fragen, die in vier Szenarien angesprochen und kombiniert werden: Der Gemeinderat von Korntal-Münchingen hatte sich bei seiner letzten Sitzung mit einem nicht leichten Themenpaket zu befassen.

 

Es ging darum, mit welchen Sport- und Übungsstätten die Stadt in die Zukunft geht, ob in die Jahre gekommene Hallen in Münchingen saniert, erweitert oder neu gebaut werden. Es gibt etliche Möglichkeiten, die unterschiedlich viel kosten. Das Gremium beschloss einstimmig, zwei Varianten näher untersuchen zu lassen – eine der Verwaltung und eine der Vereine. Diese sind zufrieden – wurde doch ihr Vorschlag mit aufgenommen in die Untersuchung, die nun beauftragt wird.

In einer Machbarkeitsstudie soll geprüft werden, welche Sanierung oder welcher Neubau an welcher Stelle bautechnisch zu realisieren ist und wie viel jede Variante kostet. Die Vereine schlugen zwei Anbauten an die vorhandenen Hallen vor. Die Stadt hatte mehrere Vorschläge gemacht, vom Neubau einer Halle bis zur „Nur-das-Nötigste-Sanierung“. „Neubau oder Sanierung lautet der Prüfungsauftrag“, bringt es die Fachbereichsleiterin Regina Neuhöfer auf den Punkt, „verbunden mit den Aspekten Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Umsetzbarkeit und städtebaulicher Verträglichkeit.“ In die Untersuchung müsse auch eingehen, ob man neue Hallen auf dem Buddenberg-Areal oder dem des Freizeitbades bauen könne, ohne zuvor den Altbestand abreißen zu müssen. Das hätte den Vorteil, dass die alten Hallen bis zur Fertigstellung der neuen weiter genutzt werden könnten. Als Standort für einen Neubau stehe zum Beispiel die Festwiese zur Verfügung oder auch der Tartanplatz beim Sportareal. Eines sei jedenfalls sicher, so Neuhöfer: Das Ganze brauche Zeit. „Mit allen Planungen sind vier Jahre sicher nicht unrealistisch.“

Festwiese ins Gespräch gebracht

Die CDU im Gemeinderat hatte beantragt, den Vorschlag der Vereine mit in die Machbarkeitsstudie aufzunehmen und nicht nur den der Verwaltung. Anne-Hilde Föhl-Müller von den Freien Wählern schlug vor, den Planungen nicht noch eine Studie vorzuschalten und gleich mit dem Vorschlag der Vereine zu planen. Dies aber wollten die anderen Fraktionen nicht. „Wir wollen auf Papier haben, was welche Lösung kostet“, sagt Martin Hönes (CDU). Er erinnerte daran, dass man schon vor Jahren über eine Ertüchtigung der Buddenberghalle geredet habe. „Es war in Ordnung, dass die Vereine ihren Vorschlag eingebracht haben.“ Er sei mit dem Beschluss sehr zufrieden. Auch Guntram Schrempp von der SPD findet die Vorgehensweise in Ordnung, man lasse nun beide sinnvollen Varianten untersuchen. Er wies allerdings auf drei Dinge hin. Zum einen „haben wir die finanziellen Möglichkeiten zurückgestellt“, zum anderen gebe es den alten Grundsatzbeschluss, an der Buddenberghalle nichts mehr zu machen – was in der Praxis heißt, dass diese durch einen Neubau ersetzt werden sollte. Zum Dritten sei der Vorschlag der Vereine die teuerste, weil die umfangreichste Lösung.

Übungsstätten sollen während der Bauzeit bleiben

Das sieht auch Volker Schmitt-Kordes vom TSV Münchingen so. Er wolle Weichen stellen, „und dafür muss ich Maximalforderungen aufstellen“. Er freut sich, dass der Vorschlag der Vereine jetzt ebenso untersucht wird wie jener der Stadtverwaltung. Was ihm wichtig ist: Die Vereine müssten auch während der Bau- oder Sanierungszeit Übungsstätten in Münchingen haben. „Die Eltern fahren ihre Kinder nachmittags nicht nach Korntal.“

Auch Jörg di Marco vom Musikverein ist „sehr zufrieden und dankbar“, dass der Vorschlag der Vereine nun näher betrachtet wird. Der Altbestand müsse während der Bauphase auf jeden Fall in Betrieb bleiben. Auf den Festplatz könne man am ehesten verzichten – auch wenn der Musikverein dort 2020 sein 100-jähriges Bestehen feiern wolle. Vorläufig hätten die Vereine ihr Ziel in Sachen Hallen erreicht.