Was im Club passiert, bleibt im Club – von wegen! Bei unseren Gute-Nacht-Geschichten wird ausgeplaudert, was das Zeug hält. Stuttgarter DJs, Barkeeper und Türsteher bekommen absolute Sprecherlaubnis und hauen uns die derbsten Nightlife-Storys um die Ohren. Na, dann gut’s Nächtle! Diesmal: House-DJ und Nachtmensch Chris Gebert.

Stuttgart - Vom Kowalski über Contain’t und Finca bis hin zum White/Noise. Chris Gebert, DJ, 29, dreht in Stuttgarts heißen Elektro Bars und Clubs an den Plattentellern. Seit mehr als 13 Jahren kennt er die Szene nicht nur als Besucher, sondern ist Mittendrin. Er ist der Mann hinter dem DJ Pult, THE DJ on Stage. Und hat womöglich den schönsten DJ-Bart auf Stuttgarts Tanzflächen. Während die Girls sich Gin Tonic bestellen und die Türsteher mit der Kälte kämpfen, ist Chris, aufgewachsen und  lebend in Kornwestheim, der Beobachter und Soundmacher in der Nacht. Mediengestalter und Student am Tag. Wo er wohl den meisten Spaß hat? Chris plaudert für uns aus dem DJ-Koffer und zwischen den Plattenrillen:

 

Frauen aufreißen

Als DJ ist es schwieriger am Abend Frauen aufzureißen, als man denkt! Man ist immer der Erste, der kommt und der Letzte, der geht. Wird man um zwei Uhr nachts von einer angebaggert, muss diese bis fünf warten, bis ich fertig bin. Bis dahin sind die meisten Frauen aber schon voll oder gehen mit jemand anders nach Hause.

Geklautes Handy

Eine wollte mir dann mal ihre Nummer geben, doch ich hatte nichts zum Schreiben dabei. Also gab ich ihr mein Handy, und sie tippte die Nummer ein. Als ich mich dann kurz umdrehte, um die Platte zu wechseln und eine Neue aus dem Koffer zu holen, verschwand sie - mit Handy. Ich hatte sie und mein Handy den ganzen Abend nicht mehr gesehen. Als ich dann irgendwann mit Auflegen fertig war, hieß es an der Bar, dass es dort abgegeben sei. Die Nummer fehlte jedoch von ihr…

Geklaute Wodka-Flasche

Das mit dem Klauen zog sich dann weiter durch. Als ich letztens im Kowalski auflegte, bediente sich ein Gast ständig an meinem Drink. Ich mein’, ich und mein DJ-Kollege hatten eine ganze Flasche Wodka bekommen, da machte es mir nichts aus, wenn er mal am Glas nippte. Als er jedoch nicht aufhörte, meinte ich zu ihm, dass er es doch lassen solle. Das DJ-Pult ist kein Tresen - und keine Garderobe! Er nickte und fünf Minuten später war unsere Flasche weg und wir saßen auf dem Trockenen!

Die Drogen- und Bartfrage

Am längsten würde man als DJ durchhalten, wenn man nur Wasser trinkt. Da aber keiner im Club nüchtern bleibt, stellt sich dann oft die Frage, ob ich etwas nehme, etwas habe oder gar besorgen kann. Noch öfter kommt aber mittlerweile die Bartfrage. Wie lange ich meinen Bart schon wachsen lasse und warum...

Anfassen und Bewundern

Manchmal kommen auch die Leute und fassen einfach meinen Bart während des Auflegens an und bewundern ihn. Einer hat das aber auch mal mit meiner Platte gemacht und sie einfach vom Pult genommen, weil er sie bewundern wollte und nicht gerafft hat, wie die funktioniert. Dann gab es einen riesigen Schlag, weil die Nadel noch drauf war. Ich war glaub erstaunter als er beim Anblick der Platte.

Nackte Brüste

Noch besser ist aber die Geschichte mit den nackten Brüsten: Mein Kollege Arcon Ultra und ich spielten im damaligen Rocker 33 bei einer After Hour. Eine Frau tanzte den ganzen morgen ohne Begleitung vor unserem Pult. Irgendwann zog sie dann ihr T-Shirt hoch und zeigte uns ihre nackten Brüste. Wir waren beide erstaunt und dachten, wir hätten nicht richtig gesehen. Bis sie das nochmal machte.

Die Klassiker

Dann gibt es natürlich noch die Klassiker, die jeder kennt: Die Musikwünsche. Ganz toll ist es - Vorsicht Ironie - wenn man zu mir kommt und fragt, ob ich heute noch andere Musik auflege. Meist sind es Frauen, die ihre Partysongs hören wollen. Wenn ich dann desöfteren nein sage, kommt irgendwann ihr betrunkener Freund, der es dann energischer versucht… Ich spiele nun mal Musik, die man oft falsch versteht: House.

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