Was im Club passiert, bleibt im Club – von wegen! Bei unseren Gute-Nacht-Geschichten wird ausgeplaudert, was das Zeug hält. Stuttgarter DJs, Barkeeper und Türsteher bekommen absolute Sprecherlaubnis und hauen uns die derbsten Nightlife-Storys um die Ohren. Na, dann gut’s Nächtle! Dieses Mal: Karina und Jonas aus der Finca.

Stuttgart - Seit gut einem Jahr steht die gerade mal 19-Jährige Karina an der Bar in der Finca - kaum volljährig, ist die gebürtige Stuttgarterin direkt jobmäßig ins Nachtleben eingetaucht. Und da will sie auch erst mal bleiben: "Wer einmal angefangen hat, und merkt, dass er das im Blut hat, bleibt auch dabei", sagt sie überzeugt. Was das Beste am Job ist? "Man lernt so viele unterschiedliche und vielfältige Menschen jeglichen Alters kennen", freut sie sich. Und das wird ihr bald vielleicht zugutekommen. Die Bardame strebt ein Psychologie-Studium an und wo kann man bitteschön besser in die Psyche der Menschen blicken als nachts an der Bar? Eben. Ein offenes Ohr hat Karina jedenfalls für ihre Gäste und behält auch die Geduld mit schwierigen Gästen. Das ist heute in der Finca so und so war das auch zuvor im Club Lehmann, wo sie an der Garderobe gejobbt hat.

 

Ebenso Fan von seinem Job ist ihr Kollege Jonas. Der bezeichnet sich selbst als "Mädchen für alles" in der Finca, aber auch in der Mietbar und im Hype Club. Vor allem in der Mietbar kriegt er einiges zu hören: Schlager, Techno, HipHop - wer die Bar mietet, darf schließlich die Musik selbst mitbringen. Damit ist der lustige Lockenkopf aber easy: "Ich fühl mich hier wie in meinem Wohnzimmer", sagt er lachend. Und wir sagen Prost ihr beiden und raus mit den Nightlife-Stories frisch von der Finca-Theke!

Dummschwätzer vs. Directness

Karina: Dass man es als Frau hinter der Bar teilweise schwer hat, ist kein Gerücht. Aber die meisten sind echt nett. Gut, Sprüche höre ich am Abend und in der Nacht so viele, dass ich sie mir gar nicht mehr alle merken kann... Aber da steht man irgendwann drüber.

Jonas: Als Mann hört man recht selten Sprüche. Frauen sind direkt. Wenn eine will, dann will sie.

Diamanten im Diskolicht

Karina: Manchmal sind die männlichen Gäste wirklich charmant. Mir hat einmal ein Holländer einen Heiratsantrag gemacht. Ich hab ihm wohl so gut gefallen, dass wir sogar über die Größe der Diamanten gesprochen haben. Auf den Ring warte ich seitdem aber vergeblich.

Transport durch Türsteher

Karina: Wenn sich jemand richtig daneben benimmt, versucht man natürlich ruhig zu bleiben. Das gelingt nicht immer, das hängt von der Situation ab. Bei manchen Gästen muss man halt hart durchgreifen und zeigen, dass man sich hier nicht wie im Affenkäfig verhalten darf. Einmal ist es etwas eskaliert. Da hat ein Typ einen Kurzen von mir gewollt. Doch sein Zustand verriet mir, dass er schon genug Alkohol intus hatte. Ich hab mich deshalb geweigert ihm etwas auszuschenken. Er bettelte noch eine Weile rum, bis er von einem anderen Gast den Kurzen klaute und trank. Nach genau einer halben Stunde lag er komplett betrunken auf den Sofas und wurde schließlich von den Türstehern raus getragen. Was lernen wir daraus? Manchmal sollte man doch auf den Barkeeper hören!

They see me rollin'

Jonas: Ich hab auch schon mal einem Gast den Autoschlüssel abgenommen. Der konnte wirklich nicht mehr fahren! Ab und zu bekommen Leute von mir auch ein Glas mit Wasser und Eiswürfeln, statt des bestellten Gin Tonics. Viele merken das dann schon gar nicht mehr. Aber manchmal sind beschwippste Gäste auch ganz amüsant. Einer hat sich mal auf die Tanzfläche gelegt und sich minutenlang hin- und hergerollt, wie so ein Seehund auf dem Trockenen. Das sah wirklich lustig aus!

Drink à la Karina

Karina: Meistens werden bei uns die Standards wie Bier, Wodka-Bull und Jacky-Cola bestellt. Die weiblichen Gäste sind aber oft unschlüssig über die Wahl der Getränke. Deshalb hab ich ziemlich früh angefangen Wodka mit Maracujasaft, Aperol und Erdbeerlimes zu mischen. So ist hochprozentiger Alkohol dabei, der Longdrink hat aber trotzdem eine süße Note.

Jonas: Einer hat mal bei mir Martini mit Cola bestellt. Eine schräge Mischung, aber was soll ich machen: Der Kunde ist König.

Mit Händen und Füßen

Jonas: An einem Abend war eine Gruppe Gehörloser bei uns zu Gast. Wir hatten wirklich viel Spaß zusammen und haben uns mit Händen, Füßen und dem Handy verständigt. Wir haben uns am Ende besser und angeregter unterhalten wie mit manch anderen Gästen.