Einstige Reichsstädte wie Esslingen, Ulm und Reutlingen pflegen mit ihren Schwörtagen bis heute eine gute Tradition. Weil die bis in die Gegenwart wirkt, wurden die lebendigen Schwörtagstraditionen dieser drei Kommunen in die bundesweite Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.

Esslingen - Das Selbstbewusstsein Freier Reichsstädte war stets ein ganz besonderes, und es ist bis heute zu spüren. In Esslingen, Reutlingen und Ulm zeigt sich die lebendige Tradition alle Jahre wieder an Schwörtagen. Sie gelten als Demonstrationen kommunaler Selbstregierung, ihre Wurzeln reichen bis ins Mittelalter zurück. Und sie sind in allen drei Kommunen Ausdruck einer Stadtgemeinschaft, die sich gemeinsamen Werten verpflichtet fühlt. Nun hat die Kulturministerkonferenz der Länder auf Empfehlung eines Expertenkomitees der deutschen Unesco-Kommission die Schwörtagstraditionen in Esslingen, Ulm und Reutlingen in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. In den Rathäusern versteht man diese Auszeichnung als Verpflichtung, die Tradition stets auf der Höhe der Zeit mit Leben zu erfüllen. Dass in Coronazeiten die gewohnten Feierlichkeiten in diesem Jahr nicht möglich sein werden, soll diesem Anspruch keinen Abbruch tun.