Für die Einführung von Türkisch als regulärer Fremdsprache hatten bereits Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (beide Grüne) bei einer Delegationsreise nach Istanbul im Herbst 2012 Sympathien erkennen lassen. Aktuell reagiert die Grünenfraktion mit gebremster Begeisterung auf den Vorstoß der SPD. Man unterstütze das Ansinnen den muttersprachlichen Unterricht zu stärken, doch der Ansatz greife zu kurz, kommentiert die Stuttgarter Abgeordnete Muhterem Aras schmallippig.

 

„Der muttersprachliche Unterricht muss bereits in der Grundschule gestärkt werden“, fordert sie für ihre Fraktion, sei doch Sprache der Schlüssel zu Bildungserfolg und Teilhabe. Je früher mit der Förderung der Herkunftssprache begonnen werde, desto besser, so Aras. Dabei sollten die am meisten verbreiteten Herkunftssprachen berücksichtigt werden. Nach Deutsch ist Türkisch die in Baden-Württemberg am meisten gesprochene Muttersprache, gefolgt von Italienisch, Kroatisch, Griechisch und Polnisch.

Ein „integrations- sowie bildungspolitisches Signal“

Offen ist die Frage, wer den Unterricht an den Gymnasien erteilen soll. Das Kultusministerium verweist darauf, dass Studenten des Lehramts für Gymnasien ebenso wie bereits ausgebildete Lehrer an der Universität Tübingen Türkisch als Erweiterungsfach studieren und in dem Fach auch das Staatsexamen ablegen können. Daneben könnten auch Lehrer in Frage kommen, die eine andere moderne Fremdsprache unterrichten und die erforderlichen türkischen Sprachkenntnisse haben, erklärte eine Sprecherin von Kultusminister Andreas Stoch (SPD). Schon jetzt wäre es laut Ministerium möglich, an allgemein bildenden Gymnasien Türkisch ab Klasse zehn als so genannte spät beginnende Fremdsprache anzubieten. Tatsächlich gemacht werde das aber nicht.

Kultusminister Stoch hält den Vorschlag seiner Fraktion „grundsätzlich für sinnvoll“. Für Türkisch als dritte Fremdsprache spreche, dass Schüler mit türkischem Migrationshintergrund ihre muttersprachlichen Kompetenzen in den Fremdsprachenunterricht einbringen könnten. Auch er wertet den Schulversuch als ein „integrations- sowie bildungspolitisches Signal an die türkische Bevölkerung“. Nun will das Ministerium „zeitnah“ prüfen, welche Gymnasien Interesse an dem Versuch haben. Der Einführung müssen die Schulkonferenz und die Gesamtlehrerkonferenz zustimmen.

Welche Lehrer sollen Türkisch unterrichten?

Für die Einführung von Türkisch als regulärer Fremdsprache hatten bereits Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (beide Grüne) bei einer Delegationsreise nach Istanbul im Herbst 2012 Sympathien erkennen lassen. Aktuell reagiert die Grünenfraktion mit gebremster Begeisterung auf den Vorstoß der SPD. Man unterstütze das Ansinnen den muttersprachlichen Unterricht zu stärken, doch der Ansatz greife zu kurz, kommentiert die Stuttgarter Abgeordnete Muhterem Aras schmallippig.

„Der muttersprachliche Unterricht muss bereits in der Grundschule gestärkt werden“, fordert sie für ihre Fraktion, sei doch Sprache der Schlüssel zu Bildungserfolg und Teilhabe. Je früher mit der Förderung der Herkunftssprache begonnen werde, desto besser, so Aras. Dabei sollten die am meisten verbreiteten Herkunftssprachen berücksichtigt werden. Nach Deutsch ist Türkisch die in Baden-Württemberg am meisten gesprochene Muttersprache, gefolgt von Italienisch, Kroatisch, Griechisch und Polnisch.

Ein „integrations- sowie bildungspolitisches Signal“

Offen ist die Frage, wer den Unterricht an den Gymnasien erteilen soll. Das Kultusministerium verweist darauf, dass Studenten des Lehramts für Gymnasien ebenso wie bereits ausgebildete Lehrer an der Universität Tübingen Türkisch als Erweiterungsfach studieren und in dem Fach auch das Staatsexamen ablegen können. Daneben könnten auch Lehrer in Frage kommen, die eine andere moderne Fremdsprache unterrichten und die erforderlichen türkischen Sprachkenntnisse haben, erklärte eine Sprecherin von Kultusminister Andreas Stoch (SPD). Schon jetzt wäre es laut Ministerium möglich, an allgemein bildenden Gymnasien Türkisch ab Klasse zehn als so genannte spät beginnende Fremdsprache anzubieten. Tatsächlich gemacht werde das aber nicht.

Kultusminister Stoch hält den Vorschlag seiner Fraktion „grundsätzlich für sinnvoll“. Für Türkisch als dritte Fremdsprache spreche, dass Schüler mit türkischem Migrationshintergrund ihre muttersprachlichen Kompetenzen in den Fremdsprachenunterricht einbringen könnten. Auch er wertet den Schulversuch als ein „integrations- sowie bildungspolitisches Signal an die türkische Bevölkerung“. Nun will das Ministerium „zeitnah“ prüfen, welche Gymnasien Interesse an dem Versuch haben. Der Einführung müssen die Schulkonferenz und die Gesamtlehrerkonferenz zustimmen.