Eigentlich hätten die Sanierung der Sportstätte in Bernhausen längst fertig sein sollen, doch es gab erneut einen Wasserschaden. Das hat Folgen.
Am Elisabeth-Selbert-Gymnasium (ESG) in Bernhausen, der größten Schule in Filderstadt, hat das Schuljahr mit einer schlechten Nachricht begonnen: Die vierteilige Sporthalle ist bis auf Weiteres gesperrt. Der Grund ist eine Sanierung, die eigentlich längst hätte abgeschlossen sein sollen. Ein Schaden am Dach besteht schon lang. Bereits im Juli 2023 hat es in die Sporthalle reingeregnet. Das Hochbauamt gab das im Sommer 2024 in einer Sitzung des Technischen Ausschusses bekannt und sprach seinerzeit von einer Undichtigkeiten in der Dachhaut. Konsequenz: An einem Wochenende mit starkem Regen drang eine größere Menge Wasser in die Sporthalle ein, die zu allem Überfluss erst am Montagmorgen entdeckt wurde. Da war die Feuchtigkeit schon über die Bodenhülsen in den Sportbodenaufbau gesickert. Der wurde aufgeweicht und so stark beschädigt, dass er nun erneuert werden muss. Die schadhafte Stelle des Daches war seither provisorisch abgedichtet gewesen.
Das Dach soll nun bis Ende September fertig werden
Jetzt hätte eigentlich alles behoben werden sollen. Mitte Juli wurde das Gerüst gestellt, wenig später haben die Arbeiten am Dach begonnen. Dieser Tage hätte die Halle freigegeben werden sollen, faktisch sind die Handwerker aber immer noch da. Während der Bauarbeiten gab es wieder einen Wasserschaden. „Am 20. August kam es bei einem starken Regenereignis zum Eindringen von Wasser an mehreren Stellen in die Halle. Für die Arbeiten am Dach sind drei unterschiedliche Firmen parallel im Einsatz“, teilt das Hochbauamt mit. Die laufenden Arbeiten am Boden seien unmittelbar eingestellt worden, die Versicherung habe einen Gutachter eingeschaltet. „Die Sachlage befindet sich noch in Klärung mit den Verantwortlichen.“ Derweil hätten sich aufgrund der Regenfälle in den vergangenen Wochen die Dacharbeiten weiter verzögert. Das Dach soll nun bis Ende September fertig werden. „Die Fertigstellung des Sportbodens ist derzeit in Klärung“, teilt das Hochbauamt mit. Aktuell ist von voraussichtlich Ende Oktober die Rede. Freilich treibt das alles die Kosten hoch. Inklusive PV-Anlage sind laut Hochbauamt derzeit rund 1,5 Millionen Euro veranschlagt. „Zusätzliche Kosten durch den Wasserschaden können aktuell noch nicht beziffert werden.“
Sport findet im Freien statt – wenn es das Wetter zulässt
Die Sporthalle ist derzeit nicht nutzbar. Nur der Gymnastik- und Kraftraum im Untergeschoss sowie die Umkleiden und Duschen sind in Betrieb. Kai Salmen, der ESG-Schulleiter, erklärt, was das für die gut und gerne 1050 Schülerinnen und Schüler bedeutet: „dass wir im Freien Sport machen, wenn das Wetter es zulässt.“ Andere Schulen hätten durch die fehlende Gotthard-Müller-Halle – sie wurde abgerissen und befindet sich aktuell im Neubau – auch keine Kapazitäten.
Betroffen sind auch Vereine. Der TSV Bernhausen etwa hat seine Mitglieder bereits über soziale Medien informiert. „Stadt und TSV arbeiten fieberhaft daran, unseren Sportlerinnen und Sportlern Ersatzräumlichkeiten zu organisieren“, heißt es dort. Die Schulen regelten das Thema untereinander, „die notwendigen Belegungen der einzelnen Sportvereine konnten wir in unseren anderen Sporthallen auffangen und unterbringen“, heißt es nun aus dem Amt für Jugend ,Ältere und Vereine. Man sei bei den Schulen und Vereinen „auf großes Verständnis“ gestoßen.