In diesem Artikel finden Sie wertvolle Tipps und Tricks zum Thema Haare waschen ohne Shampoo mit der No-Poo-Methode. Welche (nachhaltigen) Alternativen Sie zu herkömmlichem Shampoo haben, lesen Sie hier.

Ganz genau, bei der No-Poo-Methode verzichten Anwenderinnen und Anwender komplett auf Shampoos – ganz egal ob flüssig, fest oder bio. No-Poo ist die Abkürzung für No Shampoo und verspricht weniger fettendes, gepflegtes und trotzdem glänzendes Haar. Es gibt verschiedenste Methoden, die No-Poo-Methode anzuwenden – ob nur mit natürlichen Produkten, ausschließlich mit Wasser oder radikal: ganz ohne waschen. Alles, was Sie dazu brauchen ist die für Sie funktionierende Alternative und ein bisschen Geduld.

 

Warum sollten Sie auf Shampoo verzichten?

Selbst bei den natürlichsten Shampoos können künstliche Inhaltsstoffe enthalten sein, welche sehr empfindliche Haut reizen können, wie zum Beispiel synthetische Tenside, Parfüms oder Silikone (1). Shampoos, welche Silikone enthalten, sind in den letzten Jahren bereits in Verruf geraten, ähnlich wie Aluminium in Deos. In Folge kommen immer mehr Shampoos ohne Silikone auf den Markt.

Durch die Tenside kann der natürliche PH-Wert der Kopfhaut aus dem Gleichgewicht kommen. Umso öfter man sich also die Haare wäscht, desto fettiger werden sie.

Wer sich also ganz von herkömmlichen Shampoos verabschiedet, tut nicht nur seiner Gesundheit etwas Gutes, sondern spart auch eine Menge an Plastikmüll. Die radikale No-Poo-Variante verursacht sogar gar keinen Müll.

Wie steigen Sie auf No-Poo um?

So unterschiedlich die No-Poo-Varianten auch sind, sie haben alle das gleich Ziel: Die Talg-Produktion soll sich mit der Zeit wieder selbst regulieren können. Durch die ganzen künstlichen Inhaltsstoffe haben dies unsere Haare mit der Zeit verlernt. Man muss nur die richtige Variante für sich finden, denn jedes Haar und jede Kopfhaut ist anders. Das erfordert viel Geduld, kann sich aber auszahlen.

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Welche No-Poo-Alternativen gibt es?

1. Lavaerde

Lavaerde hat nichts mit Lava zu tun – sie besteht aus Tonerde. Für schulterlange Haare werden etwa drei Esslöffel Lavaerde benötigt, welche mit der doppelten Menge kochendem Wasser vermischt werden. Die Konsistenz sollte eher flüssig sein. Der Vorteil von Lavaerde (auf Amazon kaufen / ANZEIGE) ist, dass sie Schmutz und Fett zwar aufsaugt, aber die natürliche Schutzschicht der Haare bleibt erhalten und die Talgdrüsen werden geschont.

2. Heilerde

Heilerde wird genauso angewendet wie Lavaerde. Der einzige Unterschied besteht darin, dass es Heilerde in verschiedenen Varianten und Farben gibt. Rote Heilerde enthält beispielsweise einen höheren Eisenanteil, grüne Heilerde mehr Mineralstoffe. Sie eignet sich besonders gut für den Umstieg auf No-Poo, da sie die Talgproduktion besser ausgleicht. Weiße Heilerde eignet sich besonders gut für feines Haar und empfindliche Kopfhaut (auf Amazon kaufen / ANZEIGE).

3. Roggenmehl

Das Roggenmehl sollte besonders fein gemahlen sein, da sich sonst Klumpen im Haar bilden können. Es werden etwa 4-5 Esslöffel für eine Haarwäsche benötigt, welche mit Wasser vermengt werden müssen. Nun die Paste ins Haar geben und danach wie gewohnt auswaschen. Wichtig ist, kein anderes Mehl zu verwenden, da sich Roggenmehl aufgrund von wenig Gluten sehr gut eignet. Besonders gut ist Vollkorn-Roggenmehl, da es viele Mineralien, Aminosäuren und Vitamine enthält. Zu finden ist Roggenmehl im Supermarkt oder online (auf Amazon kaufen / ANZEIGE).

Einige No-Poo-Anwenderinnen und Anwender mischen unter das Roggenmehl noch Kaffee. Das enthaltene Koffein fördert die Durchblutung der Haarwurzel. Außerdem eignet sich es sehr gut für den Umstieg, da er unangenehme Gerüche aus dem Haar entfernt.

4. Natron

Das Pulver muss einfach nur mit etwas Wasser zu einem flüssigen Brei verrührt werden. Nun muss die Masse einfach nur gut am Haaransatz einmassiert werden. Natron sorgt nicht nur für schöne Haare, sondern ist auch sehr günstig. Schäumen tut hier übrigens nichts – also nicht wundern. Sauber werden die Haare und die Kopfhaut aber trotzdem (auf Amazon kaufen / ANZEIGE).

5. Wasser und Bürste

Wie wäre es, ganz auf herkömmliches Shampoo oder die aufgeführten Alternativen zu verzichten? Tatsächlich kann Wasser ausreichen, um Schmutz und Fett auszuwaschen. Mit einer feinen Bürste wird das Haar täglich vom Haaransatz bis in die Spitzen gebürstet. Dadurch werden Schmutzpartikel entfernt und das Haarfett im ganzen Haar verteilt. Somit wird das Austrocknen verhindert (2). Diese Methode eignet sich eher für glattes Haar, da lockiges Haar eher mit einem groben Kamm unter Kontrolle gebracht werden kann (auf Amazon kaufen / ANZEIGE).

Wie lange dauert der Umstieg auf No-Poo?

Bis man sich an die No-Poo Methode gewöhnt hat, können einige Wochen bis sogar Monate vergehen. Das hängt natürlich von der Kopfhaut und der Haarstruktur ab. Die Häufigkeit des Haare Waschens ist auch individuell. Grundsätzlich sollte vorerst der normale Haarwasch-Rhythmus beibehalten werden. Wenn man also seine Haare alle 2 bis 3 Tage mit konventionellem Shampoo gewaschen hat, sollte man dies auch mit seiner gewählten Shampoo-Alternative tun. Mit der Zeit kann dann, je nach Bedarf, der Rhythmus angepasst werden.