Weil es an Fachkräften mangelt, geben viele Firmen Strafgefangenen eine Chance.

Bruchsal - Wenn David B. im Führerhaus seines Müllwagens sitzt, kann ihn nichts aus der Ruhe bringen. Keine Parksünder, keine ungeduldigen Pendler im Rückspiegel, keine Kollegen, die rasch Feierabend wollen. Denn der Müllwagenfahrer weiß, wie verheerend die Folgen sein können, der Wut freien Lauf zu lassen. Er verbüßt derzeit eine Haftstrafe von zwei Jahren und acht Monaten wegen Körperverletzung in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Kislau bei Bruchsal im Offenen Vollzug. Das hat das Entsorgungsunternehmen Suez nicht davon abgehalten, den 28-Jährigen einzustellen und schwere Fahrzeuge lenken zu lassen.