Innerhalb von acht Monaten stirbt in der JVA Bruchsal der dritte Häftling. Eine Obduktion ergibt, dass der Mann Methadon im Blut hatte. Wie kam er an den Drogenersatzstoff?

Karlsruhe/Bruchsal - Zu dem dritten Häftlingstod in Bruchsal innerhalb von acht Monaten dauern die Untersuchungen an. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Karlsruhe bekräftigte am Freitag, dass diese vermutlich mehrere Wochen in Anspruch nehmen werden. Der 22 Jahre alte Häftling hatte nach dem vorläufigen Ergebnis der Obduktion den Heroin-Ersatzstoff Methadon zu sich genommen. Wie der Mann an Methadon kam, ist aber noch unklar.

 

Der Gefangene war am Mittwoch leblos in seiner Zelle gefunden worden. Bereits im August vergangenen Jahres war ein Gefangener in Einzelhaft in Bruchsal verhungert. Im Oktober starb zudem ein Häftling an Herzversagen.

Ein Sprecher von Justizminister Rainer Stickelberger (SPD) erklärte, der 22-Jährige sei wegen psychischer Probleme mit ärztlich verordneten Medikamenten behandelt worden. Die Einnahme sei überwacht worden. Für eine abschließende Bewertung der Vorgänge sei es aber noch zu früh. Die Staatsanwaltschaft habe die Krankenakten sichergestellt. Der Häftling verbüßte eine Jugendstrafe von drei Jahren und neun Monaten wegen diverser Gewaltdelikte.