Landwirtschaftsminister Bonde begrüßt die Initiative der Bundesregierung zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes in der Massentierhaltung.

Stuttgart - Der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Alexander Bonde (Grüne) hat die Initiative der Bundesregierung zur Senkung des Antibiotikaeinsatzes in der Massentierhaltung begrüßt, sagte aber, sie käme "zu spät". Die Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) greife das Problem "nicht an der Wurzel", sagte Bonde. "Eine Massentierhaltung ohne den Einsatz von Antibiotika ist kaum möglich." Man müsse deshalb die Haltungsbedingungen und die Hygiene verbessern, damit Tiere seltener krank würden.

 

Die Grünen-Landtagsfraktion sprach sich für einen Ausstieg aus der "antibiotikabasierten Landwirtschaft" aus. Ihr Agrarexperte Martin Hahn sagte, der Einsatz von Antibiotika in kleineren Betrieben mit weniger als 20.000 Tieren sei unterdurchschnittlich oder antibiotikafrei. Das Gleiche gelte bei langsamerem Fleischwachstum, etwa bei einer Hähnchenmast von mehr als 45 Tagen. Baden-Württemberg mit seinen 240 kleineren und mittleren Geflügelmastbetrieben sei von der ProblVerbraucherminister Remmeematik weniger betroffen. Als erstes Bundesland hat Nordrhein-Westfalen eine Datenbank über den Einsatz von Antibiotika in der Hähnchenmast eingerichtet. Tierärzte und Landwirte sollen dort zunächst auf freiwilliger Basis eingeben, wann und wie viele Antibiotika verabreicht werden, sagte Verbraucherminister Remmel (Grüne).