Er „hängt sich voll nei“ – und das Publikum „kann’s Lacha ned verheba“.

Leonberg - Der Schwabe als solcher gilt gemeinhin als Knicker, Kehrwochenfetischist und Bruddler – aber Bernd Kohlhepp alias Hämmerle beweist in seiner neuen One-Man-Show „Das Programm ben ich“, wie pfiffig, saukomisch, agil und spritzig ausgelassen dieser seltsame Volksstamm auch sein kann.

 

Charmant mit dem Publikum im voll besetzten Spitalhof plaudernd, beginnt er: „Wer hot no koi E-Mail-Adress’?“ Denn auch Hämmerle öffnet sich der neuen Zeit: E-Mail, Dating-Portal und YouTube sind für ihn längst kein „Neuland“ mehr - sein Alltag ist „voll vernetzt“, so das Motto seines neuen Programms . Und das, obwohl er aus Bempflingen kommt! In immer neuen grellbunten Jacken von Schrill-Grün über „Bofrost“ mit Schneekristallen bis zum derzeit schwer angesagten Leoparden-Print erzählt Hämmerle von der digitalen Revolution in seinem schwäbischen Alltag: Er ist jetzt stolzer Besitzer einer SmartWatch mit integriertem Schrittzähler, aber auch seinen Haushalt kann er damit fernsteuern. „Heißes Wasser ko m’r emmer braucha . Wenn ned, dann friersch’s ei!“

Thermomix mit Internetanschluss

Und mit seinem I-Pad kann er kontrollieren, ob er schon im Bett „isch“ – und ob er es selber sei! Der Google-Translater ermöglicht ihm sogar eine gepflegte Unterhaltung mit Einbrechern in deren jeweiliger Muttersprache, und der Thermomix mit Internetanschluss ein Versenden der Suppe – obwohl Frau Schwerdtfeger, sein Alter Ego, trotz des vielfältigen Einsatzes des Hausfrauenflüsterers bemängelt: „Im Bett hat er Schwächen!“

Singend rockt Hämmerle über die Spitalhofbühne: „Mein Kühlschrank schwätzt mit ‚em Herd“ – und das Publikum klatscht gerne mit. Und ob das alles für einen Hämmerle nicht schon genug wäre: Es geht noch schlimmer! Denn ein digital Native in Form seines Neffen Justin steht urplötzlich vor seiner Tür, und seine Freundin „isch beschriftet!“ Zu allem Überfluss ist der Nachwuchs Veganer – „i eigentlich au, aber mit dem Umweg über’s Viech!“