Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

Elegante Meeresräuber oder Killermaschine?

Die mehr als 500 verschieden Hai-Arten gehören zur Klasse der Knorpelfische. Die meisten Haie fressen Fische und anderen Meerestiere wie Robben. Jedes Jahr werden dem „International Shark Attack File“ (ISAF) in Florida zufolge weltweit 50 bis 80 Haiangriffe auf Menschen gemeldet. Fünf bis zehn davon enden tödlich.

 

Das ISAF ist eine weltweite Datenbank über Hai-Angriffe, die vom Florida Museum of Natural History der University of Florida (USA) verwaltet wird und seit 1958 existiert. Bis heute haben die Forscher über 4000 Hai-Unfälle dokumentiert, der älteste datiert aus dem Jahr 1580.

Trotz der minimalen Gefahr durch Haie gelten die eleganten Räuber als Bestien und Killermaschinen, die in tropischen Gewässern Schwimmern, Surfern und Tauchern auflauern, um sie mit einem Happs zu verschlingen. Dabei ist die Gefahr von einem Blitz getroffen zu werden weitaus höher als von einem hungrigen Knorpelfisch angegriffen zu werden.

Weltweite Datenbank für Hai-Angriffe

Jeder bekannt gewordene Angriff von und Unfall mit Haien auf Menschen wird heute von verschiedenen maritimen Organisationen wie dem International Shark Attack File oder dem Global Shark Attack File erfasst und ausgewertet. Die Daten von Haiunfällen sind durch das Shark Accident Victim Network im Internet allen Usern verfügbar.

Haie leben in allen Weltmeeren und marinen Lebensräumen. Sie halten sich häufig in Küstennähe und flachen Küstengewässern auf, weil dort das Nahrungsangebot besonders verlockend ist. Sie leben aber auch in der hohen und tiefen See.

Ben Geering habe gerade auf eine Welle gewartet, „als plötzlich die Hölle losging“, berichtete der Augenzeuge Brian Williams im australischen Fernsehen. „Sein Surfbrett ist auseinandergebrochen.“ Vor den Küsten Australiens kommt es immer wieder zu Angriffen von Haien auf Wassersportler. Todesopfer sind dabei sehr selten. Im vergangenen Jahr war aber ein japanischer Surfer vor der Ostküste Australiens von einem Hai getötet worden.

Nach „Jaws“ kam die Tier-Horror-Welle

Von der Realität zurück zur cineastischen Fantasie. Steven Spielbergs mechanisches Ungetüm, das im Film vor dem amerikanischen Badeort Amity auf seine Opfer lauert, ist zum Prototyp einer ganzen Tierhorror-Welle geworden, die Kinos und Videotheken überschwemmte. An den großen Klassiker ist allerdings kein Film jemals herangekommen.

Vorlage für Spielbergs Film ist das gleichnamige Buch von Peter Benchley (1940-2006) von 1974, das sich mehr als 20 Millionen Mal verkauft hat. In dem Roman verarbeitet der US-Autor die legendären Haiangriffe, die zwischen dem 1. und 16. Juli 1916 bei New Jersey (USA) stattfanden und vier Todesopfer forderten. Bei dem Massaker waren mindestens vier verschiedene Weiße Haie und Bullenhaie beteiligt.

Haie – eine stark gefährdete Tierart

Elegante Meeresräuber oder Killermaschine?

Die mehr als 500 verschieden Hai-Arten gehören zur Klasse der Knorpelfische. Die meisten Haie fressen Fische und anderen Meerestiere wie Robben. Jedes Jahr werden dem „International Shark Attack File“ (ISAF) in Florida zufolge weltweit 50 bis 80 Haiangriffe auf Menschen gemeldet. Fünf bis zehn davon enden tödlich.

Das ISAF ist eine weltweite Datenbank über Hai-Angriffe, die vom Florida Museum of Natural History der University of Florida (USA) verwaltet wird und seit 1958 existiert. Bis heute haben die Forscher über 4000 Hai-Unfälle dokumentiert, der älteste datiert aus dem Jahr 1580.

Trotz der minimalen Gefahr durch Haie gelten die eleganten Räuber als Bestien und Killermaschinen, die in tropischen Gewässern Schwimmern, Surfern und Tauchern auflauern, um sie mit einem Happs zu verschlingen. Dabei ist die Gefahr von einem Blitz getroffen zu werden weitaus höher als von einem hungrigen Knorpelfisch angegriffen zu werden.

Weltweite Datenbank für Hai-Angriffe

Jeder bekannt gewordene Angriff von und Unfall mit Haien auf Menschen wird heute von verschiedenen maritimen Organisationen wie dem International Shark Attack File oder dem Global Shark Attack File erfasst und ausgewertet. Die Daten von Haiunfällen sind durch das Shark Accident Victim Network im Internet allen Usern verfügbar.

Haie leben in allen Weltmeeren und marinen Lebensräumen. Sie halten sich häufig in Küstennähe und flachen Küstengewässern auf, weil dort das Nahrungsangebot besonders verlockend ist. Sie leben aber auch in der hohen und tiefen See.

Der Mensch ist der größte Feind des Hais

Nicht der Mensch muss den Hai fürchten, sondern umgekehrt der Hai den Menschen. Nach Angaben der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) werden jährlich 700 000 bis 800 000 Tonnen Knorpelfische aus den Meeren geholt, das meiste davon als Beifang der industriellen Fangflotten. Rund 60 Prozent dieser 70 bis 100 Millionen Fische sind Haie, 40 Prozent Rochen.

Ganz oben auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Fische stehen der Tigerhai, der Hammerhai und Weiße Hai, den Steven Spielberg in „Jaws“ zum Inbegriff des maritimen Schreckens stilisierte.

Statistik der Hai-Attacken

Rekordjahr 2015

Laut der International Shark Attack File erreichte die Zahl der weltweiten Hai-Attacken 2015 ein Rekordhoch. Insgesamt wurden 98 „unprovozierte Angriffe“ auf Menschen registriert, sechs davon endeten tödlich. Spitzenreiter sind die USA mit 59 Fällen (davon alleine 30 im Bundesstaat Florida), gefolgt von Australien mit 18 und Südafrika mit acht Attacken. Zwei Angriffe wurden vor den Kanarischen Inseln gemeldet.

Hai-Alarm an Traumstränden

Wer in südlichen Gefilden Urlaub machen will, sollte sich genau überlegen, an welchen Traumstränden er ins Wasser geht. In folgenden Küstengewässern fühlen sich Haie besonders wohl:

New Smyrna Beach, Florida (USA)

Bolinas Beach, Kalifornien (USA)

Kahana, West Maui (Hawaii)

North Shore, Oahu (Hawaii)

Brisbane (Australien)

„Shark Alley“, Gansbaai (Südafrika)

Kosi Bay (Südafrika)

Umhlanga Rocks, KwaZulu Natal (Südafrika)

Recife (Brasilien)

Hai-Statistik

Die meisten Hai-Angriffe ereigneten sich seit dem Jahr 1580 vor den Küsten der USA (1301), Australiens (593), Südafrikas (249) und Brasiliens (102). In europäischen Gewässern gab es laut ISAF seit 1847 insgesamt 50 Attacken: Griechenland 15, Italien 13, Spanien fünf, Kroatien fünf, Frankreich fünf, Malta fünf, Großbritannien zwei, Zypern ein Angriff.