Die Landesbank Baden-Württemberg ist gut mit Kapital ausgestattet. Zum Halbjahr hat die größte deutsche Landesbank ihr Vorsteuerergebnis kräftig gesteigert und zugleich die Risikovorsorge erhöht.

Stuttgart - Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hat im ersten Halbjahr gut vorgelegt. Der Vorsteuergewinn der größten deutschen Landesbank stieg in den ersten sechs Monaten um acht Prozent auf 279 Millionen Euro. Nach Abzug von Steuern erreichte die LBBW nach eigener Einschätzung ein „solides Konzernergebnis“ in Höhe von 201 Millionen Euro, was einem Zuwachs von 6,9 Prozent entspricht. LBBW-Chef Rainer Neske treibt die Wachstums- und Effizienzprogramme mit Hochdruck voran. „Unser Anspruch als LBBW ist es, die beste mittelständische Universalbank im Markt zu werden“, teilte der 52-Jährige mit.

 

Für das Gesamtjahr rechnet die Landesbank weiterhin mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags.

Die LBBW ist gut mit Eigenmittel ausgestattet. Zum 30. Juni weist die Bank eine harte Eigenkapitalquote von 15,9 Prozent aus, unter vollständiger Anwendung der Kapitalregeln, die von 2019 an gelten, beträgt die harte Kapitalquote 15,8 Prozent.

Niedrigzinsumfeld drückt Zinsergebnis der LBBW

Das Niedrigzinsumfeld und der starke Wettbewerb haben das Zinsergebnis der Landesbank um 2,1 Prozent auf 797 Millionen Euro gedrückt. Das Provisionsergebnis konnte um 3,9 Prozent auf 270 Millionen Euro gesteigert werden. nachdem die Risikovorsorge zuletzt sehr reduziert worden war, erhöhte sie sich gegenüber dem Vorjahr auf 40 Millionen Euro. Gemessen am langjährigen Durchschnitt, heißt es in einer Mitteilung der Bank, liege sie aber weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.

Die Landesbank profitierte insbesondere vom kundenorientierten Kapitalmarktgeschäft. Das Vorsteuerergebnis in diesem Segment legte deutlich zu auf 184 Millionen Euro nach 30 Millionen im Vorjahr. Dagegen ging das Ergebnis im Unternehmenskundengeschäft, zu dem auch die Immobilienfinanzierung gehört, um fast 50 Millionen Euro auf 294 Millionen Euro zurück. Im Bereich Privatkunden/Sparkassen entwickelte sich nach Angaben der Bank besonders das Geschäft mit hochvermögenden Privatkunden sowie die Vermögensverwaltung „sehr erfreulich“. Dennoch sank das Vorsteuerergebnis des Segments nach sechs Monaten auf minus 15 Millionen Euro, nachdem es im Vorjahr noch bei 24 Millionen Euro lag.

Die LBBW hatte im vergangenen Jahr den Abbau von 1000 Stellen angekündigt. Zudem fallen Kosten für die Modernisierung der IT an. Im ersten Halbjahr verbuchte das Institut Restrukturierungskosten von 30 Millionen Euro, die Zahl der Mitarbeiter sank um 291 auf 10 548.