Martin Beckmann und Markus Weiß-Latzko ließen sich als gemeinsame Sieger feiern.18.268 Läufer waren beim 18. StZ-Lauf dabei.  

Stuttgart – Schon von weitem waren die beiden zu sehen. Vor und hinter ihnen nichts. Die Augenpaare der Zuschauer waren auf den finalen Metern der 21 Kilometer auf Martin Beckmann und Markus Weiß-Latzko gerichtet. Hand in Hand sind die beiden als Erste durchs Ziel gelaufen und ließen sich als gemeinsame Sieger feiern.

 

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Für Beckmann war es der achte Sieg beim Stuttgarter-Zeitung-Lauf. Nach 1:08:38 reckten die Läufer die Arme in die Höhe. Eine Zeit, mit der sie durchaus zufrieden sein können – aber bei Beckmann und Weiß-Latzko hätten noch mehr rausholen können: „Wir haben gemerkt, wie viel Vorsprung wir haben und haben am Ende das Tempo raus genommen und sind den Rest der Strecke entspannt gelaufen“, sagte Beckmann (Heart & Sole).

Der für die LG Neckar-Enz startende Weiß-Latzko ist erst letztes Jahr auf die Langstrecke gewechselt, zuvor startete er über die 500 Meter auf der Bahn. Umso größer war bei dem Tübinger die Freude über die gelungene Premiere.

Lehrerin aus Filderstadt siegt

Beim Dritten Bastian Franz vom Stahl-Sport-Team hielten sich die Glücksgefühle unmittelbar nach dem Zieleinlauf noch in Grenzen: „Es war einfach viel zu heiß heute“, stöhnte er nach 1:10:30. Für Vorjahressieger Daniel Oralek lief der Halbmarathon beim 18. Stuttgarter-Zeitung-Lauf nicht so, wie er es sich vorgestellt hatte. Der 41-jährige Tscheche hatte den Lauf zwar als anspruchsvolle Trainingseinheit auf einen Ultramarathon gesehen, aufs Podest wäre er dennoch gerne gekommen. „Aber ich habe mich heute schon beim Start nicht so gut gefühlt“, sagte Oralek. „Heute war einfach nicht mein Tag.“

Bei den Frauen siegte Heike Volkert nach 1:25:25. Die Lehrerin aus Filderstadt feierte bei ihrer dritten Teilnahme am StZ-Lauf eine neue persönliche Bestzeit. „Ich hätte nie gedacht, dass ich so eine Zeit schaffe. Aber ich habe schon nach den ersten drei Kilometern gemerkt, dass es heute gut laufen würde.“ Angetrieben wurde sie zudem vom Streckenrand: „Die Begeisterung der Zuschauer war einfach enorm, auch, dass so viele da waren, hat mir geholfen“, sagte sie.

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Stephanie Mosler kam nur 33 Sekunden später ins Ziel. Eine gute Zeit für ihre erste Teilnahme. Im Ziel tauschten sich die beiden mit der Drittplatzierten Stephanie Beck (1:27:56) aus. Heike Volkerts hatte dann aber vor allem eine Sorge: Wohin mit dem überdimensionalen Bierglas? „Ich mag doch gar kein Bier“, sagte die 35-Jährige und blickte sich suchend um. Die Anstrengungen vom Lauf waren längst vergessen und die Suche nach einem potenziellen Abnehmer begann. Der war aber schnell gefunden: Die eigenen Fans befreiten Volkerts von ihrem Siegestrunk.

Nicht nur an der Strecke war die Beteiligung groß. Insgesamt nahmen 18.268 Menschen an den StZ-Läufen teil. Ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr. „Das freut mich, wir werden aber alles daran setzen, bald wieder die 20.000 Teilnehmermarke zu knacken“, sagte Matthias Horst, der Marketingleiter der Stuttgarter Zeitung. Beim Halbmarathon starteten 7876 Läufer, über zehn Kilometer 3174.

Sanitäter hatten wenig zu tun

Bei den Hilfseinsätzen gab es eine niedrige Zahl zu verzeichnen: 60-mal mussten Sanitäter eingreifen. Am Samstag erlitten zwei Frauen bei einem Gasunfall an einem Imbissstand Brandverletzungen. „Es geht ihnen schon wieder besser. Und insgesamt waren das extrem wenige Hilfseinsätze“, sagte der Projektleiter Gerhard Müller.

So zog auch Jürgen Scholz, der Präsident des Württembergischen Leichtathletikverbands ein positives Fazit. „Das war eine fantastische Veranstaltung. Es herrschte Volksfeststimmung mit großem sportlichen Anreiz.“ Scholz betonte jedoch ebenfalls: „Es gab auch einen kleinen Makel.“ Der Start des Halbmarathons musste um 25 Minuten verschoben werden. Das Tiefbauamt hatte die Strecke noch nicht freigegeben. „Ein verspäteter Start ist eigentlich ein No-Go“, sagte Müller. „Darauf hatten wir als Veranstalter jedoch keinen Einfluss. Wir werden aber alles daran setzen, dass es im nächsten Jahr nicht mehr passiert.“ Dann könnte es zudem einen weiteren Höhepunkt geben: den Zieleinlauf in die Mercedes-Benz-Arena.

Die Ergebnisse

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