Vor einem Jahr wurde mit den Umbauarbeiten begonnen, in genau einem Jahr sollen dort wieder Schüler unterrichtet werden: Zur Halbzeit der Generalsanierung am Ludwigsburger Goethegymnasiums haben die Stadträte die Baustelle besichtigt. Der Umbau kostet 23 Millionen Euro.

Ludwigsburg - Vor einem Jahr wurde mit den Umbauarbeiten begonnen, in genau einem Jahr sollen dort wieder Schüler unterrichtet werden: Zur Halbzeit der Generalsanierung am Ludwigsburger Goethegymnasiums haben die Stadträte die Baustelle besichtigt. Baubürgermeister Michael Ilk versicherte ihnen: „Wir liegen im Kostenrahmen und im Zeitplan.“ Die Generalsanierung des Goethe ist mit 23 Millionen Euro eine der teuersten Umbaumaßnahmen der Stadt.

 

Keine Überraschungen mehr

Ein paar unangenehme Überraschungen hat es während der ersten Bauphase dennoch gegeben – etwa beim Verputz im Inneren. Dort musste so viel vom alten Material abgetragen werden, dass es nicht mit einem neuen Farbaufstrich allein getan ist. Auch der Verputz muss erneuert werden. „Das hat uns natürlich auch viel Zeit gekostet“, sagt Horst Fischer, der im Fachbereich Hochbau und Gebäudewirtschaft für das Projekt Goethe-Sanierung zuständige Sachbearbeiter. „Aber wir konnten das an anderer Stelle wieder wettmachen.“

So auch in Sachen Finanzen. Manche Einzelgewerke sind teurer geworden, dafür war bei anderen die Submission günstiger ausgefallen. „Sehr groß ist unser Puffer nicht mehr“, sagt Fischer. Aber er ist zuversichtlich, dass er ausreicht. „Alles, war herausgenommen werden musste, ist draußen.“ Soll heißen: Es ist kaum noch mit bösen Überraschungen zu rechnen. Was jetzt noch komme, sei eher mit den Anforderungen an einen Neubau zu vergleichen, also sehr viel besser kalkulierbar.

Noch wirkt das Innere des langen Gebäuderiegels, der sich die Seestraße entlangzieht, skelettiert. Die Räume und Korridore sind staubig, von den Decken hängt Kabelchaos und die Gerippe von Decke- und Bodenkonstruktionen sind roh verputzt – getreu den strengen Vorgaben des Brandschutzes. Erst wenn die Infrastruktur für die elektrischen und elektronischen Geräte sowie die Heizung und das Wasser fertig installiert sind, können Maurer und Maler kreativ werden. Historische Schriftzüge, Skulpturen oder die für wertvoll erachteten Steinfliesen sind sicherheitshalber eingepackt worden.

Bessere Akustik in den Klassenzimmern

Zu den ersten Arbeiten gehörte der Austausch der Fenster an dem 60 Jahre alten Hauptgebäude des Gymnasiums. Davon sind nach Aussage Fischers inzwischen bereits 380 erneuert worden. Großen Wert legen die Sanierer außerdem auf die künftige Raumakustik. Mit der energetischen Dämmung wird auch die Geräuschdämmung in Angriff genommen. „Das ist auch deshalb wichtig, weil das Goethegymnasium einen Schwerpunkt Musik hat“, sagt Fischer.

„Zum Glück kommen wir mit den vorhandenen Treppenhäusern aus“, sagte Gabriele Barnert, die stellvertretende Leiterin der Fachbereichs Hochbau. Die vom Brandschutz geforderten Abstände zu den Klassenzimmern sind einzuhalten. Der Einbau eines ebenfalls geforderten Aufzuges wird an der Schmalseite des Gebäudes zur Karlstraße hin erfolgen. Fantasie war hingegen gefragt, als es um die Geländer in den Treppenhäusern ging. Die Handläufe mussten von 1 Meter auf 1, 10 Meter erhöht werden. Auch bei den Abständen der Streben musste nachgebessert werden: Nun werden Holzteile eingebaut, die die Zwischenräume auf den vom Gesetzgeber geforderten Höchstabstand von zwölf Zentimer schrumpfen lassen.