Es ist Halbzeit beim Stuttgarter Frühlingsfest: Die Bilanz fällt durchwachsen aus. Es gab starke Tage wie am 1. Mai mit vielen Besuchern. Aber auch etliche verregnete Tage, an denen der Wasen leer blieb.

Stuttgart - Der Anblick war schon schöner: Wer von der König-Karls-Brücke auf den Wasen kommt, hat zunächst viel Platz zum Flanieren. Nur ein Dutzend Buden stehen auf dem Krämermarkt, noch weniger als voriges Jahr. Doppelt so viele Plätze gibt es eigentlich für jene, die Suppen, Gewürze, Salben, Kleidung und Gürtel verkaufen. Doch viele Händler haben aufgehört, finden keine Nachfolger. „Und 23 Tage Frühlingsfest sind für viele Händler zu lange“, sagt Marcus Christen von der Frühlingsfest-Veranstalterin in.Stuttgart, „die gehen dann lieber zu kürzeren Veranstaltungen wie zum Schäferlauf nach Markgröningen.“ Doch man sehe das Problem und habe heuer erstmals mit Daniel Luchmill einen Händler, der Schinken verkaufe. Christen: „Wir werden das Thema Genuss in Zukunft ausbauen.“ So durfte Luchmill auch einige Tische an seinem Stand aufbauen. Platz genug gibt es ja.

 

Am 1. Mai kamen 100 000 Menschen

Das gilt insgesamt für den Rummel: Die Halbzeitbilanz fällt aus wie das Wetter: durchwachsen. Im Vorjahr durfte man Petrus zum Mitarbeiter des Jahres wählen, 23 Tage Frühlingsfest, 23 Tage Sonnenschein. Und am Ende 1,5 Millionen Besucher. Die wird man nicht erreichen. Eine Million Besucher bis zum Ende am 12. Mai sei realistisch. „Wir hatten schlechte Tage mit schlechtem Wetter“, sagt Andreas Kroll, Chef von in. Stuttgart, „aber auch tolle Tage wie den ersten Familientag am 24. April oder zuletzt den 1. Mai.“ Insgesamt seien mehr als 100 000 Menschen den Tag über auf dem Platz gewesen, ein Rekord fürs Frühlingsfest. Zur Einordnung: Der Wasen fasst 80 000 Menschen. An starken Tagen beim Volksfest schlägt man den Platz mehrmals um, kommen also mehrere Hunderttausend Menschen.

Drei Festzelte reichen aus

Zurück zum 1. Mai: Das Riesenrad hatte alle 42 Gondeln besetzt, die Achterbahn fuhr alle drei Züge. Eine Seltenheit. So sieht man auch keinen Grund, am Konzept etwas zu ändern: Drei Festzelte plus Almhüttendorf mit insgesamt 15  000 Sitzplätzen sind genug. Kroll: „Wir sind gut aufgestellt.“ Nur das Wetter könnte halt besser sein.