Im Juli 2016 wird das Feuerbacher Hallenbad wegen Sanierungen für 18 Monate geschlossen. Der Präsident der Sportvereinigung, Rolf Schneider, ärgert sich über die zaghafte Suche nach alternativen Schwimmzeiten.

Feuerbach - Rolf Schneider ist verärgert. Der Präsident der Sportvereinigung Feuerbach ist von den Bäderbetrieben Stuttgart enttäuscht. Schon vor Monaten hat er darum gebeten, dass sich die Verwaltung frühzeitig um Alternativen für die Nutzer des Feuerbacher Hallenbads bemüht, für die Zeit, in der das Schwimmbad aufgrund der anstehenden Sanierung für etwa 18 Monate geschlossen bleibt. „Doch bis jetzt ist noch nicht viel passiert. Ich habe nichts Verbindliches“, sagt Schneider. Ihm sei schon klar, dass während der Sanierung nicht alle Kurse und Schwimmangebote in anderen Bädern stattfinden können. Dafür gebe es überall zu wenig freie Kapazitäten. „Aber bei einem so großen zeitlichen Vorlauf habe ich schon mehr erwartet“, betont Schneider.

 

Es fehle an vielversprechenden Alternativen

Anke Senne, die Geschäftsführerin der Stuttgarter Bäderbetriebe, verweist gegenüber unserer Zeitung auf den „ganz wenigen Spielraum“, den sie in den Stuttgarter Bädern zur Verfügung habe. „Wir sind aber immer bestrebt, Alternativen zu finden. Allerdings wird das meiste ausfallen müssen.“ Im Inselbad in Untertürkheim gebe es noch ein bisschen Luft, aber zu unattraktiven Zeiten. Dort könnten die Becken an manchen Tagen noch nach 22 Uhr genutzt werden. Ansonsten blieben noch die Bäder in den unmittelbar angrenzenden Kommunen. „Ob aber beispielsweise in Ditzingen und Leonberg noch etwas frei ist, weiß ich nicht“, sagt Senne. „Das ist nicht mehr mein Bereich.“

Solche Aussagen kann Rolf Schneider nicht nachvollziehen: „Das kann ich auch nicht akzeptieren. Meiner Meinung nach ist es Aufgabe der Bäderbetriebe, zumindest den ersten Kontakt zu den Kommunen im Umfeld herzustellen. Dass es hierzu an der Bereitschaft fehlt, kann ich nicht verstehen. Das ist enttäuschend.“ Mit der Arbeit der Bäderbetriebe sei er bislang „nicht gerade zufrieden“. Auch beim jüngsten Treffen, das am 18. Juni stattgefunden hat, seien keine wirklichen Fortschritte zu sehen gewesen. Anke Senne spricht dagegen von „einem ständigen Dialog“ mit den Nutzern des Feuerbacher Hallenbades und davon, dass sie hofft, nach der Sommerpause präsentieren zu können, wie die Interimsnutzungen denn aussehen werden.

Einen Plan auszuarbeiten gestaltet sich schwierig

Auch Otto Fischer, der Rektor des Leibniz-Gymnasiums, ist von der Sanierung des Hallenbades betroffen: „Ich rechne nicht mit großen Wundern. Es wird bei uns auf Kürzungen des Sportunterrichts rauslaufen.“ Denn wenn das Bad geschlossen sei, bräuchte man alternativ zusätzliche Hallenzeiten. Die seien in Feuerbach aber nur sehr schwer zu bekommen. Vonseiten der Stadtverwaltung sei aber noch niemand auf ihn zugekommen, um über Alternativlösungen zu sprechen. „Allerdings haben wir auch noch Zeit“, sagt Fischer. Da das Hallenbad erst nach dem kommenden Schuljahr – also ab dem 28. Juli 2016 – geschlossen werden soll, hat sich der Rektor des Leibniz-Gymnasiums noch nicht intensiv mit dem Lehrplan für das übernächste Schuljahr befasst.

Das gilt nicht für Rolf Schneider. Er muss früher planen. Aktuell nutze die Sportvereinigung das Feuerbacher Hallenbad 22 Stunden pro Woche. „Und eigentlich bräuchten wir sogar noch mehr Wasserzeiten.“ Wie die Suche nach Alternativen letztendlich ausgeht, ist derzeit unklar. Im Oktober möchte Anke Senne auf jeden Fall dem Bezirksbeirat über den aktuellen Stand berichten.

Laut Verwaltung wird die Sanierung des Bades rund elf Millionen Euro kosten. Der Gemeinderat hat diese Summe in den vergangenen Haushaltsberatungen für die Baumaßnahme zur Verfügung gestellt.