Das Hallenbad im Rosental sollte in diesem Frühjahr saniert werden. An der Dachkonstruktion waren vergangenen Sommer erhebliche Mängel aufgefallen. Die Maßnahmen werden allerdings umfangreicher als gedacht.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Die Dachsanierung im Hallenbad wird einen höheren Zeit- und Kostenaufwand erfordern, als in den bisherigen Planungen vorgesehen. Das vermeldete die Stadt zu Beginn der Woche. Detlef Szlamma, der Leiter der Abteilung Technik, Bau, Beschaffung bei den Bäderbetrieben Stuttgart, erklärt, dass „zusätzliche Schadstoffsanierungsarbeiten im Bereich des Umkleidetraktes und Foyer“ notwendig sind. Die Dämmmatten auf den Paneelen in der Umkleide seien schadstoffbehaftet, sagt Szlamma. Nach 40 Jahren Badebetrieb sei das nicht ungewöhnlich. „Und die Luft ist unbedenklich für die Badegäste“, versichert der Abteilungsleiter. Wenn die Arbeiter aber an der Decke im Einsatz sind, müssen die Matten und die Paneele entfernt und erneuert werden.

 

Der eigentliche Zeitplan – nämlich die Sanierung des Hallenbads von Juli dieses Jahres an – könne deswegen nicht eingehalten werden. „Der erhebliche Mehraufwand beeinflusste den Zeit- und Kostenplan wesentlich, sodass die Schließzeit des Bades nicht bis zum Herbst dauern wird, sondern sich unkalkulierbar in die Wintermonate verschieben würde“, sagt Szlamma. Deswegen sollen die Maßnahmen erst einmal aufgeschoben werden. Im Frühjahr 2018 wollen die Handwerker mit der Sanierung beginnen; sie soll im Herbst desselben Jahres abgeschlossen werden.

Das Dach hat unter 40 Jahren Betrieb gelitten

Während einer routinemäßigen Kontrolle haben Fachleute in den vergangenen Sommerferien die Mängel an der Trägerkonstruktion des Daches festgestellt. Mehr als 40 Jahre Schwimmbadbetrieb hatten zu Korrosionsschäden geführt. Zunächst musste das Dach entlastet werden. Das Hallenbad im Rosental konnte wegen der Maßnahmen nach der Sommerpause nicht wie gewohnt öffnen. Am 7. November waren die Sofortmaßnahmen abgeschlossen und das Bad vorübergehend wieder nutzbar. In einem zweiten Bauabschnitt war vorgesehen, beispielsweise die Dachabdichtung und -dämmung sowie die abgehängte Decke in der Schwimmhalle zu erneuern. Außerdem muss die Elektronik – also Licht und Lautsprecher, die unter der Decke hängen – erneuert werden, ebenso wie Belüftungsanlagen. Das soll nun statt in diesem Sommer im Jahr darauf geschehen.

Hallenbad ist sicher für die Badegäste

Der derzeitige Zustand des Daches sei „aus betrieblicher Sicht tolerierbar“, erklären die Bäderbetriebe. „Die in den Sommerferien 2016 erkannten Mängel an der Dachkonstruktion wurden provisorisch behoben“, sagt Szlamma. Für die Badegäste besteht nach Angaben des städtischen Eigenbetriebs keine Gefahr. „Das Bad ist in einem betriebssicheren Zustand. Das Hallenbad kann bis zum Beginn der Sanierungsarbeiten uneingeschränkt genutzt werden“, sagt Szlamma. Auch über die Kälteperiode sei das Hallenbad gut gekommen. „Wir halten auch noch einen Winter durch.“

Während der Bauarbeiten wird das Bad durchgehend geschlossen sein. „Die Schulen und Vereine wurden bereits informiert“, sagt Szlamma. Soweit es möglich ist, sollen die Schulsportstunden in andere Hallenbäder verlegt werden. Das Schulverwaltungsamt ist für die Umverteilung zuständig. „Die Verlegung von Vereinstrainingszeiten regelt die Arbeitsgemeinschaft Schwimmsporttreibender Vereine Stuttgart mit den betreffenden Vereinen“, erklärt Szlamma. Das geschehe in enger Abstimmung mit den Bäderbetrieben.

Ende des Jahres rechneten die Bäderbetriebe mit Kosten von etwa 672 000 Euro für die Sanierung. Wie viel mehr Geld die zusätzlichen Maßnahmen kosten, ist noch nicht abzuschätzen. „Die Kosten werden aber wohl deutlich höher liegen“, sagt Szlamma.