Die Besucherzahlen des Hallenbads in Waldenbuch sind zurückgegangen. Nun sollen neue Zielgruppen erschlossen werden. Der Bäderleiter hat im Gemeinderat vorgestellt, was konkret geplant ist und was neu angeschafft werden soll.

Waldenbuch - Die Stadt Waldenbuch plant eine Verjüngungskur für ihr Hallenbad. Auf drei Jahre mit steigenden Besucherzahlen folgte 2017 der Einbruch. Die Zahl der Badegäste ging von 21 434 auf 20 242 zurück. Besonders deutlich fiel das Minus bei den jüngeren Jahrgängen aus. 2016 hatten noch 6020 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen vier und 18 Jahren den Wasserspaß im heimischen Badtempel genossen. Im vergangenen Jahr wurden in dieser Kategorie nur noch 5207 Besucher gezählt.

 

Der Betriebsleiter des Schwimmbads, Michael van den Borg, will deshalb neue Wege gehen. „Wir wollen nicht stehen bleiben und haben im Bäderteam Ideen gesammelt. Jetzt fahren wir eine ganz neue Linie“, kündigte er am Dienstagabend im Gemeinderat der Schönbuchstadt an. Die Unterstützung der Stadt ist ihm dabei gewiss. Denn auch Bürgermeister Michael Lutz sieht Handlungsbedarf. „Wir geben uns mit den erreichten Badegastzahlen nicht zufrieden und wollen neue Zielgruppen erschließen“, bekräftigte er.

Der Sonntag soll zum Spielnachmittag werden

Die Kommune will vor allem den Nachwuchs ins Becken bringen. „Immer weniger Kinder in Deutschland können schwimmen. Da müssen wir gegensteuern“, erklärte der Bürgermeister. Erst im vergangenen Jahr habe man deshalb zusätzliche Schwimmzeiten für Schüler der Grundschulen in Holzgerlingen und Steinenbronn zur Verfügung gestellt. Doch auch im freien Badebetrieb soll die Lust der Kinder und Jugendlichen an der Bewegung im Wasser wieder geweckt werden.

Michael van den Borg und sein Team haben dazu folgende Ideen entwickelt: Der Sonntag soll wieder zum Spielnachmittag werden. Zwei neue Wasserspielgeräte sind bereits bestellt und sollen noch vor den Osterferien geliefert werden. Außerdem hat die Gemeinde Gespräche mit den Kindergärten aufgenommen, um altersgemäße Angebote zu entwickeln. Die Sommerschwimmkurse will man künftig früher und intensiver bewerben und mit dem Jugendreferat sowie der Ferienfreizeit Ponderosa sind Kooperationen geplant.

Für Unterwasser-Fans könnte sich van den Borg Meerjungfrauen-Kurse vorstellen. „Wir sind bereits auf der Suche nach einem Anbieter“, sagte er. Auch als Veranstaltungsort für Kindergeburtstage bringt sich die Waldenbucher Schwimmoase in Position. „Wir haben jede Woche eine Anfrage“, berichtete Lutz. Damit die Fest-Gesellschaft auch bei schlechtem Wetter richtig durchstarten kann, ist eine weitere Wärmebank angedacht. Im großen Garten des Hallenbads soll zudem ein überdachter Bereich mit einer Sitz- und Tischgarnitur entstehen. Außerdem wird in zusätzliche Sonnenschirme und zwei Relaxliegen investiert. Davon können dann auch die erwachsenen Badegäste profitieren, für die man ebenfalls attraktive Zusatzangebote schaffen will. Im Moment verhandelt die Gemeinde mit den Fahrern des neuen Bürgerbusses über zusätzliche Fahrten am Mittwochnachmittag. „Die Touren am Warmbadetag wären vor allem für Besucher aus der Seniorenwohnanlage Sonnenhof interessant“, gab Michael van den Borg zu bedenken.

Kindergeburtstage soll man künftig dort feiern können

Mit der Waldenbucher Unternehmerrunde ist man ebenfalls im Gespräch und sucht nach Möglichkeiten, um beim Thema Betriebssport nachzulegen. Die Stadt selbst geht mit gutem Beispiel voran und bietet ihren Beschäftigten sowie den Mitgliedern der Feuerwehr die kostenlose Hallenbadnutzung an. Bedarf ist vorhanden: Rund 400-mal haben die städtischen Mitarbeiter 2017 das Angebot genutzt.