Wohin zum Abtauchen? Sechs Tipps für Hallenbäder in und um Stuttgart, in denen man mehr machen kann, als stur seine Bahnen zu ziehen.
Wie kriegt man Kinder so richtig schön müde? So, dass sie beinahe über den Spaghetti einschlafen und ohne einmal zu motzen praktisch freiwillig ins Bett fallen? Mit einem Schwimmbadbesuch. Jetzt gerade sind die Temperaturen noch so, dass eher Hallenbäder angesagt sind. Aber welches passt für welche Familie? Wo planschen Kleinkinder am besten, wo werden die Grundschulkinder mit Energieüberschuss glücklich, wo Teenager, die eigentlich alles „lame“ finden? Wir haben sechs Tipps für Bäder in und um Stuttgart (und ein bisschen weiter), die sich lohnen.
Leuze Kinderland – der Klassiker für die Kleinen
Die Stuttgarter lieben ihre Mineralbäder. Und das Leuze ist sicher kein Geheimtipp, sondern der absolute Klassiker der Badekultur im stadteigenen Blubberwasser. Treue Schwimmerinnen und Schwimmer der nächsten Generation zieht sich das Leuze mit dem Kinderland heran. Im 34 Grad warmen Wasser dümpeln vor allem die ganz kleinen Kinder bis sieben Jahre – entweder im nur 35 Zentimeter tiefen Planschbecken oder im Nichtschwimmerbecken, wo das Wasser 40 bis 80 Zentimeter hoch steht. Eine Wasserrutsche, Sprudler, Fontänen und jede Menge Wasserspielzeug sorgen für Abwechslung.
Weil Schwimmen bekanntermaßen hungrig macht, gibt es eine Vesperecke, in der man nach Herzenslust bröseln darf. Auch Wickelmöglichkeiten sind vorhanden und die Duschen sind extra für kleine Besucherinnen und Besucher gebaut worden.
Ideal für: Familien mit kleinen Kindern
Öffnungszeiten: Das Kinderland im Leuze hat montags bis sonntags von 8 bis 21 Uhr geöffnet. Einlassschluss ist eine Stunde, Badeschluss 20 Minuten vor Schließung des Bades.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen für zwei Stunden Badezeit 10,50 Euro, für unbegrenzte Badezeit 14 Euro. Kinder bis einschließlich sechs dürfen kostenlos ins Leuze, bei Kindern ab sieben Jahren werden 8,40 Euro für zwei Stunden und 11,20 Euro für die unbegrenzte Badezeit fällig.
Fildorado – der Alleskönner
Bis es hier langweilig wird, dauert’s – das Fildorado in Filderstadt-Bonlanden nennt sich nicht umsonst Erlebnisbad. Drei Rutschen gibt es hier: Schanzenrutsche, Blackhole-Rutsche, Reifenrutsche. Liebling aller Kinder dürfte die echt schnelle Schanzenrutsche sein, auf der man bis zu acht Meter weit ins Wasser fliegen kann. Wellengang gibt es zur halben und zur vollen Stunde im, genau, Wellenbecken. Treiben lassen können sich Schwimmerinnen und Schwimmer im Strömungskanal. In einem ganz anderen Aggregatzustand lässt sich Wasser an der Eissäule erleben, die am Beckenrand steht und für stabile Luftfeuchtigkeit sorgt.
Schön gemacht ist auch der – eher überschaubare – Kleinkindbereich mit Spielgeräten, Mini-Rutsche, Hai-Wasserspeier und Sprudlern.
Ideal für: Familien, die den Spagat zwischen Kleinen und Großen hinkriegen müssen
Öffnungszeiten: Von Montag bis Samstag ist das Fildorado von 9 bis 22.30 Uhr geöffnet, sonn- und feiertags schließt es um 21 Uhr.
Eintrittspreise: Drei Stunden kosten für Erwachsene 15,50 Euro, Jugendliche ab 16 zahlen 14 Euro, für Kinder von vier bis 15 Jahre werden 9,10 Euro fällig. Man kann auch kürzer oder länger bleiben, entsprechend ändert sich der Preis. An den Wochenenden und Feiertagen kosten die Tickets etwas mehr.
F3 – Vorsicht, rutschig!
Kinder, für die es gar nicht genug Action sein kann, sind im Spaßbad F3 in Fellbach genau richtig. Highlight sind die drei Rutschen, die Aufpreis kosten, ohne die ein F3-Besuch aber nur der halbe Spaß ist: Im „AquaRacer“ rutscht man in großen Gummireifen, in der Turborutsche werden Geschwindigkeitsjunkies bis zu 70 Stundenkilometer schnell, die Loopingrutsche beginnt mit einem freien Fall.
Eine Herausforderung für Sportliche ist die fünf Meter hohe Boulderwand – wer aufgeben muss, weil ihn die Muckis im Stich lassen, kann sich einfach ins fast viereinhalb Meter tiefe Becken darunter fallen lassen.
Das F3 ist eher etwas für ältere Kinder und Teenager. Die kleine Schwester oder der kleine Bruder können aber im schön warmen Kleinkindbecken am Wasserpilz spielen, rutschen oder im Schiffchenkanal Bötchen und anderes Wasserspielzeug schwimmen lassen.
Ideal für: Energiegeladene Kinder, die sich im „normalen“ Hallenbad schnell langweilen
Öffnungszeiten: Sonntags bis donnerstags ist das F3 von 10 bis 20 Uhr geöffnet, freitags und samstags bis 21 Uhr.
Eintrittspreise: Zweieinhalb Stunden kosten für Erwachsene 9,90 Euro, für Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre 7,90 Euro und für Kinder zwischen drei und sechs Jahren 3 Euro. Für vier Stunden wird es entsprechend teurer. Familientickets gibt es auch, unter der Woche spart man im Frühtarif – allerdings nicht in den Ferien. Wichtig zu wissen: Wer rutschen will, muss 3,50 Euro „Rutschgebühr“ zusätzlich hinblättern.
Badkap Albstadt – nicht um die Ecke, aber gut
Von Ihren Kindern kommt ein herzhaftes Gähnen, wenn Sie einen Schwimmbadbesuch vorschlagen, weil sie jedes Bad hier schon auswendig kennen? Ein bisschen weiter (eine gute Stunde ungefähr) muss man von Stuttgart aus zum Badkap in Albstadt fahren, aber das lohnt sich. Drei Rutschen gibt’s in dem Spaßbad auf der Schwäbischen Alb: Die Turborutsche „The Rocket“ mit Raketenstart und freiem Fall. Eine Blackhole-Rutsche. Und einen Wildwasserfluss mit Wirbeln und Stromschnellen. Alle halbe Stunde schwappt im Wellenbad die Brandung hoch.
Im 34 Grad warmen Kleinkindbecken steht eine Schlangenrutsche, die mit ihren Kurven schon spektakulärer ist als das, was man sonst so aus den Kinderbereichen kennt.
Ideal für: Aktive Wasserratten, die schon alles kennen
Öffnungszeiten: Dienstags bis donnerstags ist das Badkap von 9.30 bis 22 Uhr geöffnet, montags öffnet es um 11 Uhr (außer in den Ferien, da geht es auch schon um 9.30 Uhr los). Freitags ist bis 23 Uhr Betrieb, samstags von 9.30 bis 23 Uhr, sonn- und feiertags ist zwischen 9 und 22 Uhr geöffnet.
Eintrittspreise: Eine Tageskarte kostet für Erwachsene 21 Euro, für Jugendliche ab 15 Jahren 19 Euro, Kinder (sechs bis 14 Jahre) zahlen 16 Euro, für Kinder zwischen drei und fünf Jahren werden 6 Euro fällig, jüngere Kinder haben freien Eintritt. Badet man kürzer, wird es etwas günstiger.
Heslacher Hallenbad – stets sprungbereit!
Es soll sie geben, die, denen oben auf dem Dreier nicht die Knie schlottern, die erst auf dem Fünfer so richtig warm werden und sich wagemutig ins Blaue weit unter ihnen stürzen... Im Heslacher Hallenbad dürften sie in ihrem Element sein. Denn in dem denkmalgeschützten Stadtbad im Stuttgarter Süden vereinen sich ein Ein-, ein Drei- und ein Fünf-Meter-Brett zum perfekten Nervenkitzel.
Unnötiges Chichi wie Wasserpilze oder Sprudler gibt es nicht unter den ehrwürdigen Rundbögen aus den 1920er Jahren. Nur das Wasser, das Brett und die Überwindung, abzuspringen.
Ideal für: Halbstarke Teenager, die sich beweisen müssen
Öffnungszeiten: Weil hier auch viele Schulklassen zum Schwimmunterricht gehen, sollte man bei den Öffnungszeiten genau hinschauen – am besten aktuell auf der Homepage.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen fünf Euro Eintritt, Kinder ab sieben Jahren drei Euro, Kinder bis sechs Jahre baden für umsonst.
Panoramabad Asemwald – eintauchen in eine andere Welt
Asemwald – das „vertikale Dorf“ auf der Filderebene – ist eine Welt für sich. Dass sich im 20. Stock eines der drei Hochhäuser ein Schwimmbad verbirgt, wissen viele gar nicht. Außer einem überschaubar großen Schwimmbecken und einer Sauna gibt es hier nicht viel. Aber der Ausblick ist einfach gigantisch: Flughafen und Messe liegen Schwimmerinnen und Schwimmern zu Füßen, in der Ferne fächert sich das Panorama der Schwäbischen Alb auf, auf der anderen Seite grüßt der Fernsehturm wie auf einer kitschigen Stuttgart-Postkarte. Extratipp: Im Frühjahr und Sommer ist die Dachterrasse geöffnet.
Bade lieber ungewöhnlich – das Panoramabad Asemwald ist wirklich eine besondere Location. Action findet man aber eher anderswo.
Ideal für: Den entspannten Mutter-Tochter-Nachmittag mit der Teenager-Tochter, die eh am liebsten chillt (geht natürlich auch für Vater-Sohn-Gespanne)
Öffnungszeiten: Die Öffnungszeiten variieren stark, denn auch hier finden viele Schwimmkurse statt. Am besten checkt man die Badezeiten direkt auf der Homepage.
Eintrittspreise: Erwachsene zahlen fünf Euro, für Kinder ab sechs kostet das Bad vier Euro, Jüngere dürfen umsonst rein. Für Menschen, die im Asemwald wohnen, wird es noch mal einen Euro günstiger.