Mit drei bis fünf Millionen Euro könnte der Schaden des Brandes einer Betriebshalle in Bietigheim-Bissingen weit höher sein als bisher angenommen. Jüngste Ermittlungen ergaben, dass der unbekannte Feuerteufel Brandbeschleuniger benutzte.

Bietigheim-Bissingen - Mit drei bis fünf Millionen Euro könnte der Schaden des Brandes einer Betriebshalle in Bietigheim-Bissingen (Kreis Ludwigsburg) weit höher sein als bisher angenommen. Wie die Polizei berichtet, hatten Brandmittelspürhunde an mehreren Stellen in der komplett ausgebrannten Halle angeschlagen. Für die Ermittler ist es daher sehr wahrscheinlich, dass der Brand gelegt wurde und an mehreren Stellen Brandbeschleuniger zum Einsatz kamen.

 

Das geschädigte Dentalunternehmen setzte eine Belohnung von 25.000 Euro für Hinweise aus, die zur Ermittlung des oder der Täter führen.

Bei der Spurensicherung an den beiden Schulen in in Bietigheim-Bissingen und Besigheim, an denen es am Montagabend und in der Nacht zum Dienstag brannte, ergaben sich zunächst keine Hinweise, dass auch hier Brandbeschleuniger verwendet wurden. Auch hier ist der Schaden enorm: Allein im Ellental-Gymnasium in Bietigheim-Bissingen gehen die Ermittler von 600.000 Euro aus. Bei der Maximilian-Lutz-Schule in Besigheim dürfte der Sachschaden ebenfalls im sechsstelligen Bereich liegen.

30 Beamte ermitteln mit Hochdruck

Die Polizei hat die Ermittlungsgruppe inzwischen auf 30 Leute aufgestockt. Sie trägt den Namen Logi - nach einer Bezeichnung für das Feuer in der nordischen Mythologie, wie Widenhorn erklärt. Ein Vorschlag aus Reihen der Beamten.

Sie ermitteln wegen Brandstiftung. Was einem Täter - sollte er gefasst und sollten ihm alle Anschläge nachgewiesen werden - droht, vermochte die Polizei nicht zu sagen. Höher als die Strafe wiege vermutlich die Summe der Schadenersatzanforderungen. Ganz zu schweigen von den Kosten für Polizei- und Feuerwehreinsätze. Allein in der Nacht zum Dienstag waren mehr als 140 Feuerwehrleute dabei.

Seit vergangenem Oktober gehen im Kreis Ludwigsburg immer wieder Gebäude und Gegenstände in Flammen auf. Mittlerweile seien zudem 25 Autos komplett ausgebrannt. Laut Polizei waren es anfangs hochwertige Wagen, inzwischen treffen die Brandanschläge Mittelklassefahrzeuge. „Wir können uns keinen Reim darauf machen, wie der oder die Täter ticken.“ Warum die Serie von Mitte November bis Anfang März unterbrochen wurde? Ebenfalls unklar.