Der Kürbis ist das ultimative Halloween-Symbol. Von der perfekten Kürbissorte bis zu cleveren Haltbarkeitstricks gibt es erstaunlich viel zu entdecken. Ein Blick hinter die Kulissen des schaurig-schönen Herbstrituals.

Es gibt kaum ein Symbol, das so eng mit Halloween verbunden ist wie der Kürbis. Mit seiner satten Farbe und stattlichen Größe ist er längst mehr als nur ein Erntegemüse – er ist das Gesicht der Herbstsaison. Kaum ein anderes Gewächs schafft es, gleichzeitig Gemütlichkeit und Gänsehaut in den Garten zu bringen. Kein Wunder also, dass er Jahr für Jahr im Mittelpunkt des gruseligen Treibens steht.

 

Die Geschichte hinter dem Kürbis als Halloween-Symbol

Begonnen hat es mit dem Brauch, Laternen aus Kürbissen zu schnitzen. Wie auch das Halloween-Fest geht er zurück auf eine Legende aus Irland: Dem Bösewicht Jack wurde nach seinem Tod der Zugang zum Himmel von Gott verwehrt. Auch in der Hölle gewährte der Teufel Jack keinen Einlass, da er ihn zu Lebzeiten übers Ohr gehauen hat. Mit einer ausgehöhlten Rübe und einem Stück Kohle darin machte er sich auf die Suche nach einem Ort, an dem er verbleiben konnte.

Basierend auf dieser Legende entstand der Glaube, ein brennendes Stück Kohle in einer Rübe würde den Teufel fernhalten. In den USA, wohin die Iren auswanderten, war der heimische Kürbis größer und leichter zu bearbeiten, weshalb er die Rübe ablöste, und man begann, Kürbisse zu schnitzen und als Laterne zu verwenden.

Diese Kürbissorten eignen sich am besten zum Schnitzen

Halloween-Kürbis: Der klassische Halloween-Kürbis ist auch unter dem passenden Namen „Ghost Rider“ bekannt und eignet sich ideal zum Schnitzen. Durch die gleichmäßige Form und feste Schale können ganz einfach schaurige Gesichter entstehen.

Hokkaido: Obwohl er ein Riesenkürbis ist, wird der Hokkaido in der Regel nur ein bis zwei Kilogramm schwer. Seine runde Form macht ihn aber zum perfekten Kürbis für eine Halloween-Fratze.

Muskatkürbis: Mit einem Gewicht von bis zu 30 Kilogramm werden die Muskatkürbisse echte Prachtexemplare. Aufgrund ihrer Größe eignen sie sich deshalb ganz besonders als Halloween-Deko. Viele kommen allerdings mit einer gerippten Schale daher, was das Schnitzen erschweren könnte. Deshalb unbedingt nach glattschaligen Exemplaren Ausschau halten.

Butternut: Sieht zwar aus wie eine riesige Birne, ist allerdings ein Kürbis. Die glatte Oberfläche macht das Schnitzen zu einem Kinderspiel.

Anleitung zum Kürbisschnitzen

Schritt 1: Öffnen

Als erstes wird die Form des Deckels oben auf dem Kürbis eingezeichnet, zum Beispiel rund oder zackig. Anschließend mit einem Messer ausschneiden und darauf achten, das Messer schräg zu halten, damit der Deckel nicht in den Kürbis fällt.

Schritt 2: Aushöhlen

Durch die obere Öffnung können nun das lose Fruchtfleisch sowie die Kerne aus dem Kürbis entfernt werden. Der Rest des Fruchtfleischs kann anschließend mit einem Löffel herausgekratzt, gesammelt und am Abend zu einer Kürbissuppe zubereitet werden.

Schritt 3: Zeichnen

Nun kann dem Kürbis ein Gesicht verpasst werden. Dafür gibt es zwei Herangehensweisen: aufmalen oder mithilfe einer Vorlage übertragen. Beim Aufmalen empfiehlt sich ein Bleistift, da dieser sich vollständig entfernen lässt, wenn man die Linien nicht exakt ausgeschnitten hat. Mithilfe einer ausgedruckten Vorlage lassen sich durch eine Nadel Löcher entlang des Motivs einstechen, die anschließend ganz einfach ausgeschnitzt werden können.

Schritt 4: Schnitzen

Entlang der aufgezeichneten Linien oder der eingestanzten Löcher schneiden. Am besten gelingt dies mit einem speziellen Kürbis-Schnitzmesser, das aussieht wie eine dünne Säge.

Und schon ist das schaurig-grinsende Kürbisgesicht bereit, den Garten zu erleuchten.

Wie lässt sich der geschnitzte Kürbis haltbar machen?

Bereits nach wenigen Tagen beginnt der Kürbis zu schimmeln oder zu welken. Daher ist es ratsam, das Schnitzen erst kurz vor dem 31. Oktober anzusetzen. Wer die Lebensdauer seines Kunstwerks allerdings verlängern will, kann auf einige Tricks zurückgreifen:

 
  • Den Kürbis gründlich aushöhlen, um überschüssige Feuchtigkeit zu minimieren und damit Schimmelbildung zu verhindern.
  • Den Kürbis täglich mit Wasser und etwas Bleichmittel besprühen, um Bakterien das Leben schwer zu machen. Eine natürliche Alternative ist die Verwendung von Pfefferminzöl.
  • Die Schnittkanten mit Vaseline oder Pflanzenöl einreiben, um Austrocknung vorzubeugen.
  • Den Kürbis mit Klarlack oder Haarspray besprühen, um die Oberfläche zu versiegeln, damit keine Feuchtigkeit verloren geht.
  • Ein Eisbad mit etwas Essig darin hilft, den Kürbis zu desinfizieren und Schimmelbildung zu verhindern.
  • Statt echte Kerzen auf LED-Kerzen wechseln, da die Hitze den Verfall beschleunigt.
  • Direkte Sonneneinstrahlung vermeiden und den Kürbis an einem schattigen Ort platzieren.
 

Wohin mit dem Kürbis nach Halloween?

Nach Halloween darf der Kürbis seinen letzten großen Auftritt haben – als Kompostlieferant oder als Festmahl für die tierischen Gartenbewohner. Zerkleinert sorgt er im Komposthaufen für fruchtbare Erde, draußen freuen sich Igel, Vögel und Eichhörnchen über den herbstlichen Snack. Bemalte oder behandelte Exemplare sind allerdings keine Leckerbissen und gehören in den Restmüll.


Nach Halloween ist der letzte Auftritt des Kürbisses zwar vorbei, doch sein Wert bleibt – ob als Kompost, Tierfutter oder Inspiration für die nächste Suppe. Seine Kernkompetenz als Herbst- und Halloween-Symbol bleibt allerdings immer bestehen und verleiht nicht nur dem Garten eine schaurig-schöne Atmosphäre.