Wobei „feiern“ in Mexiko durchaus das passende Wort für diesen Tag ist: „In vielen Dörfern gehen die Familien gemeinsam auf den Friedhof und bringen ihren Verstorbenen deren Lieblingsgetränke und -speisen mit“, erzählt Schwämmle, „eine Nacht lang erstehen die Toten wieder auf, und die Lebenden feiern in ihrer Vorstellung mit ihnen ein Picknick.“ Als Schwämmle sich vor Jahren erstmals mit dem mexikanischen Totenfest beschäftigte, war er fasziniert vom fröhlichen und unverkrampften Umgang der Mexikaner mit dem Tod: „Wir haben in Deutschland ein ehrfürchtiges Verhältnis zum Tod – in der Ehrfurcht verbirgt sich die Furcht und damit auch die Angst.“

 

In Mexiko lacht man über den Tod

Schwämmle entdeckte immer mehr Facetten des „Dia de los Muertos“, die seine Fantasie befeuerten – in Mexiko wird der Heimweg für die Verstorbenen ins Totenreich mit einem bunt bemalten Altar und gelben sowie orangefarbenen Blumen gekennzeichnet. „Dahinter steckt der Glaube, dass die Toten Gelb und Orange sehen können und dadurch aus dem Jenseits geleitet werden.“ In der Art und Weise, wie die Mexikaner ihr Totenfest begehen, zeigt sich, wie der alte indianische und der aus Spanien importierte katholische Glaube sich nach und nach vermischten.

In den Wagenhallen will Thorsten Schwämmle morgen (Einlass von 20 Uhr an) die Stuttgarter dazu bewegen, „die Sache mit dem Tod einmal ein bisschen bunter zu sehen“. Dabei wird eine Tanzgruppe mexikanische Volkstänze aufführen, es gibt neben Punk Akkordeonmusik von Stefan Hiss, der mit seiner Band Los Santos auftritt. „In Mexiko lacht man oft über den Tod“, erzählt Thorsten Schwämmle. Mitunter schmeckt er sogar süß: wenn es Totenköpfe mit Zuckerguss gibt.