Ein uralter europäischer Brauch ist aus den USA wieder nach Europa zurückgekehrt und inzwischen ein echter Wirtschaftsfaktor.

Leonberg - Da der Kürbis ein traditionelles Symbol für Halloween ist, hat der Obst- und Gartenbauverein Höfingen am vergangenen Samstag zum achten Mal zum Kürbisgeistschnitzen an die Strohgäuhalle eingeladen. „In den vergangenen Jahren haben bis zu 170 Kürbisse verbraucht“, weiß Bettina Brösamle, die Schriftführerin des OGV. Das Kürbisschnitzen sei nicht nur ein Spaß für Kinder, sondern verbinde die Generationen. „Da werden auch Eltern, Großeltern und Tanten aktiviert“, erklärt sie.

 

Nicht einmal eigenes Werkzeug mussten Kinder und Erwachsene mitbringen. „Das Schnitzwerkzeug wurde von uns gestellt. Wir haben ein paar Tüftler im Verein, die Sägen entwickelt haben, die nicht abbrechen“, erklärt die OGV-Schriftführerin. Dies mache man aus Haftungsgründen so. „In den acht Jahren, in denen bei uns Kürbisse geschnitzt wurden, haben wir nur ein einziges Mal ein Pflaster gebraucht – und das war für eine hyperaktive Mama“, erinnert sich Brösamle noch gut.

Weil körperliche Arbeit immer auch hungrig macht, stellte der OGV für Kinder und Erwachsene zur Stärkung einen großen Topf Kürbissuppe bereit. Diesen gab es ebenso gratis wie Kürbiskuchen oder Kürbismuffins. „Wir sind ein eingeschworenes Team von etwa 15 Ehrenamtlichen, die dieses Ereignis vorbereitet haben“, sagt Bettina Brösamle. In der Küche sei es eng, aber es gehe stets lustig zu. „Für viele von uns ist dieser Event eine Herzensangelegenheit“, ergänzt sie.

Während für die Suppe Hokkaido- und Muskatkürbisse verwendet werden, standen zum Schnitzen Zierkürbisse bereit. Einen Teil davon spendete Martin Rudorfer, der Zweite Vorsitzende des OGV. „Er züchtet Kürbisse und hat diese schon mit großem Erfolg im Blühenden Barock in Ludwigsburg und bei Europameisterschaften ausgestellt“, erzählt Bettina Brösamle.