Am Dienstag war Stuttgart fest in der Hand von Vampiren, Zombies und Hexen. Besonders viel Mühe haben sich die Besucher der Halloween-Party im SI-Centrum gegeben.

Stuttgart - Schreckhaft darf an diesem Tag keiner sein: Nach Einbruch der Dunkelheit leuchten nur noch spärlich verteilte Lichter den Weg durch die Wilhelma. An manchen Ecken warten Vampire, Geister, Zombies und Hexen darauf, die kleinen und großen Besucher aufzumischen. Grablichter, illuminierte Baumreihen und Kürbisgeister sind zuweilen die einzige Lichtquelle im Park. Nach der Premiere im vergangenen Jahr, hat sich der Zoologisch-Botanische Garten in Bad Cannstatt auch diesmal passend zu Halloween herausgeputzt. „Andere Zoos hatten bei ihren Halloween-Angeboten schon seit einigen Jahren viel Zuspruch“, sagt Wilhelma-Direktor Thomas Kölpin. Nach einer positiven Resonanz 2016, hatte man in diesem Jahr den Anspruch noch größer und bunter zu feiern.

 

Schon am Vormittag halten die Gruselfiguren mit einer Parade Einzug in die Wilhelma, die Seelöwen verwandeln sich zu transsilvanischen Seeungeheuern, Piraten kapern das Amazonienhaus. Was die Verkleidung betrifft, stehen die Besucher den Wilhelma-Angestellten in nichts nach – schließlich bekommt jeder unter 18 Jahren in Verkleidung freien Eintritt.

Den Höhepunkt des Halloween-Programms bildet die große Feuershow auf der Ginkgo-Wiese, bevor um 20 Uhr Schluss ist und die verkleideten Wesen Richtung Ausgang strömen.

Clubs und Bars sind mit Kürbissen geschmückt

Andernorts geht es um diese Uhrzeit erst richtig los. Halloween ist schon seit Jahren auch in Deutschland ein Spektakel. In Stuttgart ziehen Kinder auf der Suche nach Süßigkeiten von Tür zu Tür. In der Innenstadt schmücken sich zahlreiche Clubs und Bars mit Kürbissen, Spinnweben und anderen Accessoires. Die Gäste feiern in Verkleidung – Fasching hat schwere Konkurrenz bekommen. Besonders viel Mühe geben sich die Besucher der Halloween-Party im SI-Centrum. Gut 4000 Gäste werden jährlich empfangen, die Tickets zur Party sind erfahrungsgemäß schon Wochen vorher ausverkauft. Die Gäste kommen aus dem Großraum Stuttgart, manche nehmen längere Strecken in Kauf und bleiben die Nacht gleich im Hotel. Schon kurz nach Eröffnung hat sich am Eingang eine Schlange gebildet, die Wartenden werden mit einer Feuershow unterhalten. Drinnen hat die Party lautstark und pünktlich begonnen, von den Tanzflächen und aus den Bars dröhnt Musik. Unter orange-schwarzen Luftballons wird getanzt, in einer Foto-Box Erinnerungen festgehalten.

Jenny Eisenmann ist seit vier Jahren Stammgast mit ihren Freundinnen. Diesmal haben sie sich als Schulmädchen verkleidet, die ganz offensichtlich in ein schweres Massaker geraten sind. Hautfetzen hängen von ihrem Gesicht, die karierten Röcke und weißen Blusen sind blutverschmiert. „Wir steigern uns jedes Jahr“, sagt die 21-Jährige lachend und mischt sich wieder unter die anderen Untoten. Bis 3 Uhr am morgen wird gefeiert, dann ist auch dieses Kostüm wieder Geschichte.